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ATLAS: Vermeidbar

Potsdam verschenkt bares Geld. Gut eine Million Euro hätte der Bund aus dem Konjunkturpaket II für Potsdams Straßen noch ausgespuckt, mit der nach dem Willen des bündnisgrünen Baudezernenten Matthias Klipp die Mangerstraße eine Asphaltdecke bekommen sollte – des Lärmschutzes wegen, an die das Bundesgeld gebunden war.

Von Peer Straube

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Potsdam verschenkt bares Geld. Gut eine Million Euro hätte der Bund aus dem Konjunkturpaket II für Potsdams Straßen noch ausgespuckt, mit der nach dem Willen des bündnisgrünen Baudezernenten Matthias Klipp die Mangerstraße eine Asphaltdecke bekommen sollte – des Lärmschutzes wegen, an die das Bundesgeld gebunden war. Da sich Lärmschutz schwerlich mit historischem Straßenpflaster vereinbaren lässt, hatte sich Klipp an der Asphaltvariante festgebissen. Die Quittung servierten ihm nun die Stadtverordneten – die Mangerstraße bleibt wie sie ist und das Bundesgeld in Berlin. Das ist mehr als ärgerlich, weil es vermeidbar war. So viel Augenmaß sollte die Bauverwaltung haben, vorab einzuschätzen, dass die Teerdecke gegenüber Pflaster keine Chance haben würde. Nicht nur, weil Klipps Haus die zahllosen Denkmalschutzsatzungen für Pflastererhalt und das Äußere der Berliner Vorstadt andererseits selbst erarbeitet hat. Nein, auch deswegen, weil das Engagement der bürgerlichen Anwohnerschaft für den Erhalt der optischen Reize ihres Kiezes vorhersehbar war. Für eine Umplanung ist es zu spät – bitter für die vielen Straßen, die es nötiger gehabt hätten als die Mangerstraße.

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