Landeshauptstadt: Vermitteln macht Spaß
Beatrice Kurth ist Chefin der Wirtschaftsjunioren 2007
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Beatrice Kurth findet, dass Vermitteln eine überaus spannende Angelegenheit ist. Und so tut sie es 2007 gleich zweifach. Beruflich vermittelt sie Arbeitsuchende an Firmen. Als Kreisvorsitzende der Wirtschaftsjunioren von Potsdam und aus dem Umland sorgt sie zudem für ein Zusammenwirken der Wirtschaftsfachleute „über den kurzen Dienstweg“. Schon durch ihre berufliche Vermittlertätigkeit kannte sie fast jedes der 45 Mitglieder des Wirtschaftsjunioren-Kreisverbandes. Als sie dann aber im vorigen Jahr für ihre Vorgängerin, die ein Babyjahr antrat, einspringen musste, waren bald Kontakte zu allen geknüpft.
Chef der Wirtschaftsjunioren – man ist einer bis zum 40. Lebensjahr – wird man nur für ein Jahr, dann nimmt der nächste den Stafettenstab in die Hand und das wird in Potsdam Jörn-Michael Westphal, Geschäftsführer der Potsdamer Gewoba sein. Gemeinsam wird schon die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren vorbereitet, die 2008 in Potsdam stattfindet. Mit fünf weiteren Junioren wird Kurth in diesem Jahr zur Europakonferenz nach Maastricht reisen.
Sicher wird sie dort auch über den Umgang mit Auszubildenden Erfahrungen austauschen, denn dafür machen sich die Potsdamer Junioren besonders stark. Wie im Vorjahr wird es 2007 im September wieder einen Aktionstag für Ausbildung geben, den die Wirtschaftsjunioren zusammen mit Ausbildungsbetrieben und Schulen ausrichten. An diesem Tag erläutern Betriebsmitarbeiter, welche Ausbildungsberufe sie anbieten und wie nach erfolgreicher Lehre die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aussehen. Das schaffe sofort eine gewisse Nähe und erleichtere Entscheidungen, meint die 34-jährige Betriebswirtschaftlerin, die auch in ihrem Beruf als Personaldienstleisterin bei der DIS AG etwas Ähnliches tut. Mit viel Fingerspitzengefühl sortiert sie die Arbeitssuchenden vor, um sie mit den richtigen Firmen in Verbindung zu bringen. Das tut sie zum Beispiel für MTU, Rolls Royce oder Ebay, aber auch für kleinere und mittelständische Unternehmen. Zuerst geht es meist um Zeitarbeit im Angestelltenbereich, oft wird daraus aber eine Festanstellung. Auch um die Auszubildenden kümmert sie sich bei DIS. So hat ihr die Pro Potsdam/Gewoba zum Beispiel die gesamte Lehrlingsrekrutierung ab 2007 übertragen. Und die Europazentrale von Ebay in Kleinmachnow ließ sich überzeugen, erstmalig im Vorjahr Azubis aufzunehmen. Diese Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe von Unternehmen erleichtert ihr wiederum die Arbeit als Kreischefin der Wirtschaftsjunioren und so verzahnen sich berufliche und ehrenamtliche Arbeit auf das Beste.
Interessant ist übrigens, dass Beatrice Kurth nach ihrem Studium an der Potsdamer Universität selbst als Zeitarbeiterin bei DIS angefangen hat. Nebenher besuchte sie noch ein Führungskräfteseminar und wurde 2003 schließlich Leiterin des Official Managements. Dass sich das verbesserte Wirtschaftsklima langsam aber sicher auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt, kann sie nur bestätigen. Sie selbst könne derzeit 25 offene Stellen anbieten. Allerdings passten nicht immer Wünsche des Arbeitgebers und Angebote zueinander. Betriebe sollten sich wieder mehr der Ausbildung widmen und auch betriebliche Qualifizierungen anbieten, meint sie. H. Dittfeld
H. Dittfeld
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