Was die Stadtwerke gestern vor Gericht erlebten, glich einem Offenbarungseid für das Spaßbadprojekt am Brauhausberg. Es wurde verhandelt, argumentiert und verloren. Vergeblich hatte der Stadtkonzern versucht, den Saunabetreiber mit einem 10 000-Euro-Darlehen zum Einlenken zu bewegen. Doch der dachte nicht im Traum daran, für dieses Trinkgeld seine Klage zurückzuziehen. Und er erreichte erneut einen Teilsieg in diesem Kampf gegen die Stadtwerke, die Potsdams Prestigebad bauen und betreiben sollen. Er pocht auf seinen Pachtvertrag, der bis 2016 gilt – was dem Niemeyer-Bad im Wege steht. Für den Fall, dass der Saunabetreiber vorzeitig den Berg verlassen muss, sieht der eine saftige Abfindung vor, was im Geschäftsleben üblich ist. Es zeigt sich einmal mehr, mit welch heißer Nadel das ganze Vorhaben gestrickt ist. Da wird ständig künstlich Zeitdruck erzeugt, als ob sonst Fördermittel verfallen würden. Da gab es die absonderliche Rost-Show im Februar, bei der man Gutachten nicht offen legte. Da wird mal schnell verkündet, dass Potsdams wichtigste Schwimmhalle das ganze Jahr dicht bleibt. Und nun, typisch, die juristische Pleite um die Brauhausberg-Sauna. Die Spaßbad-Verantwortlichen dürften mittlerweile tüchtig schwitzen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: