zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Verriss an musikalischer Begegnung

„Für die Städtepartnerschaft“, 6.6.

Stand:

„Für die Städtepartnerschaft“, 6.6. 2007 Der Berichterstatter stellte das Geschehen minutiös dar und zeigte, dass er etwas von Musik versteht. Dabei hat er aber übersehen, dass es sich hier nicht um ein hohen Ansprüchen gerecht werdendes Konzert gehandelt hat, sondern um eine musikalische Begegnung der partnerschaftlich verbundenen Städte Potsdam und Bonn. Demzufolge waren die Musiker nicht von vornherein eingespielt, und das Zusammenwirken in diesem Orchester musste kurz zuvor erst eingeübt werden. Dies war auch zu Anfang des Konzerts nicht zu überhören. Unter diesem Aspekt war es eine beachtliche Leistung, die vom Dirigenten, Alexander Wiegel, an diesem Abend präsentiert wurde. Selbst, wenn es Unebenheiten gab oder gar Fehler, sollte man damit vorsichtig umgehen. Der Verriss der musikalischen Darbietung durch den Rezensenten erweckt den Eindruck, dass es sich hier um eine völlig misslungene Veranstaltung gehandelt habe, was aber so keineswegs zutrifft. Schon der Beifall der Zuhörer widerlegt das. Wenn man ein derartiges Konzert in der Weise heruntermacht, wie es geschehen ist, dürfte die Bereitschaft, sich wieder für die Idee partnerschaftlichen Musizierens zur Verfügung zu stellen, erheblich abnehmen. Wollen wir das? Auch heute geht es noch darum, die Mauer in unseren Köpfen zu überwinden. Nichts ist dafür besser geeignet, als Musik. Dabei muss sie nicht höchsten Ansprüchen genügen, sondern die Herzen der Menschen erreichen. Dies wurde an diesem Abend nach meiner Auffassung voll und ganz erreicht. Sicher ist zu bedauern, dass die Bonner Gäste nicht genügend wahrgenommen wurden, und eine bessere Teilnehmerquote wünschenswert gewesen wäre. Aber entscheidend bleibt, dass sich Menschen für eine gute Sache engagiert und ihr Bestes gegeben haben. Potsdam darf sich freuen, dass sich ihre ehemaligen Bürger im In- und Ausland immer wieder für ihre Belange interessieren und engagieren. Dies sollte nicht durch eine unbedachte Kritik – sie mag berechtigt sein oder nicht – zerstört werden.

Dietrich Gerlach, Potsdam

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })