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Von Ingmar Höfgen: Verschenkt

Babelsberg 03 unterlag dem VfB Stuttgart in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 1:2 (1:2)

Stand:

„Es ist enttäuschend, dass hier nicht mehr herausgesprungen ist“, sagte Torschütze Dominik Stroh-Engel nach dem Abpfiff, „sie waren nicht eingespielt, sie waren zu greifen“, gab Routinier Almedin Civa nach seinem 14. DFB-Pokalspiel den Eindruck wieder, den die meisten der offiziell 5805 Zuschauer am Sonnabend gewonnen hatten. Allein: „Das Spiel ist verloren“, wehrte Civa Lob über die starke Leistung des eigenen Teams ab. Und auch 03-Trainer Dietmar Demuth konnte es nicht mehr hören, dass „wir jedes Mal im Pokal gute B-Noten“, bekommen, „aber in der A-Note kommt nichts rum.“ Dieses Mal unterlag Babelsberg 03 im Fußball-DFB-Pokal dem Bundesligisten VfB Stuttgart mit 1:2 (1:2).

Optimal hatte die Partie für die Nulldreier begonnen, ein wuchtiger Kopfball von Dominik Stroh-Engel landete schon nach vier Minuten unhaltbar im Netz. Der Treffer war Ausdruck großen Selbstbewusstseins, das in Aggressivität und Spielfreude mündete: Almedin Civa hatte den Ball 30 Meter vor dem Stuttgarter Tor erkämpft, auf Tom Schütz abgelegt, der schnell und traumhaft sicher auf den eminent schnellen Süleyman Koc an die Grundlinie schickte. Kocs Rückgabe flankte Anton Müller präzise auf den Torschützen. Beeindruckender kann man nicht starten. Müller und Schütz gaben im Mittelfeld weiter den Ton an, auch wenn weitere Chancen ausblieben.

Der mit vier Nationalspielern antretende VfB kam nur langsam in die Gänge, fand sich im Mittelfeld in viele Zweikämpfe verwickelt und brachte spielerisch wenig zustande. Einen Fernschuss von Christian Gentner (8.) lenkte Marian Unger über die Latte. Langsam aber wachte der VfB auf, ein erster Konter mit fünf Stuttgartern gegen vier 03er über die linke Seite wurde noch unterbunden (20.), der zweite saß. Timo Gebhart passte in Deckungszentrum, wo die Zuordnung nicht mehr stimmte, auf Pavel Pogrebnyak, der weiter auf Cacau, Der VfB-Kapitän hatte wenig Mühe, Unger zu überlupfen (22.).

Fast hätte Robert Paul erneut die Führung erzielt, aber er schoss einen weiten Einwurf Müllers knapp neben das Gehäuse. Erneut Cacau sorgte vier Minuten später für das 1:2, als er zu einer 30-Meter-Flanke von Christian Träsch präzise aufstieg und völlig frei einköpfte. „Wir haben in fünf Minuten das Spiel verschenkt, weil wir nicht wach sind“, ärgerte sich nicht nur Stroh-Engel. „Nach dem 1:1 war die Ordnung weg, und es hat gedauert, bis wir wieder ins Spiel kamen“, so Demuth. Das 1:2 beendete jene Leichtigkeit, mit der die Gastgeber zuvor die Zuschauer beeindruckt hatten. Nur noch einen zaghaften Schuss (36.) und ein Freistoß (45.). setzte Müller ab.

Nach der Pause drängte Nulldrei wieder stärker auf den Ausgleich. Schütz wurde im letzten Moment abgeblockt, Anton Makarenko zog knapp übers Dreiangel – die ersten acht Minuten waren gespickt mit verheißungsvollen Szenen. Und nachdem Unger einen Schuss von Zdravko Kuzmanovic über die Latte gelenkt hatte (54.), bekam Stroh-Engel im Strafraum einen Müller-Pass nicht unter Kontrolle. Makarenko schoss zu zaghaft, als er von Koc freigespielt wurde (65.).

So sehr sich Babelsberg auch mühte, dem nächsten Treffer näher waren die Gäste. Einen Niedermeier-Kopfball schlug Müller von der Linie (77.), Unger lenkte einen Audel-Schuss über die Latte (81.). Erst Müller in der Nachspielzeit hätte das Spiel in die Verlängerung befördern können. Aber sein 18-Meter-Schuss zischte knapp übers Dreiangel. „Schade, dass wir das Spiel nicht in die Verlängerung gezwungen haben“, sagte Stroh-Engel, der sein Trikot gegen das von Khalid Boulahrouz. So blieb nur viel Lob, das keinen glücklich machte, und ein neuer Anlauf: Am Mittwoch geht es im Landespokal nach Wittstock. (mit M. M.)

Babelsberg 03: Unger; Evers, Surma, Hoffmann, Paul; Civa (60. Kocer), Schütz (81. Hebisch); Koc, Müller, Makarenko (74. Hahne); Stroh-Engel.

VfB Stuttgart: Ulreich; Degen, Boulahrouz, Niedermeier, Molinaro; Träsch (88. Rudy), Gentner, Kuzmanovic, Gebhart (59. Audel); Pogrebnjak (66. Marica), Cacau.

Tore: 1:0 Stroh-Engel (4.), 1:1, 1:2 Cacau (22., 26.); Schiedsrichter: Grudzinski (Wandsetal), Zuschauer: 5805.

Ingmar Höfgen

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