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Landeshauptstadt: Verschiedene Ehrungen

Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Von Eva Schmid

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An die Ermordung der Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 92 Jahren ist in Potsdam am Wochenende auf ganz unterschiedliche Weise erinnert worden. Die Feierlichkeiten der Partei die Linke, die sowohl am Samstag wie am Sonntag Kränze für die Revolutionäre niederlegten, bekam dabei zum zweiten Mal Konkurrenz von den „Ultras Babelsberg“, einer Fangemeinschaft des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg. Und während die Einen sich frühmorgens bei Tageslicht trafen, versammelten sich die Anderen bei Dunkelheit im Lustgarten.

Nur eine Handvoll Mitglieder der Linken ehrte Liebknecht am Samstagmorgen vor der Gedenktafel in der Hegelallee 38. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg betonte dabei, dass die Straußniederlegung in der Hegelallee, „an einem Ort der Weltgeschichte“, besonders wichtig sei. Denn dort wurde Liebknecht 1914 von seinen Potsdamer Parteigenossen beauftragt, gegen die Kriegskredite im Reichstag zu stimmen. „Diesen Auftrag sollte man sich bewusst machen und in Potsdam bewahren“, so Scharfenberg.

Hauptsächlich Jugendliche fanden am Samstagabend ihren Weg zur Mosaikwand im dunklen Lustgarten. In Plastiktüten hatten sie rote Nelken, Teelichter und eine selbst gebastelte Gedenktafel mitgebracht. Nico Koba, ein Mitglied der Ultras erklärte, dass „gerade junge Leute nicht zu Parteiveranstaltungen wollen und das haben wir aufgegriffen und etwas organisiert.“ Seit drei Jahren ist die Fangruppe auch außerhalb des Stadions politisch aktiv. Natürlich stehe das Alternativ-Gedenken jedem offen, jedoch achte man darauf, frei von parteipolitischer Einflussnahme zu sein. Am Ende hatten sich rund 60 Interessierte versammelt, unter ihnen überraschenderweise auch Vertreter der Linke wie ihr neuer Potsdamer Chef Sascha Krämer: Er erklärte, er hoffe, dass junge Leute auch zur zweiten Gedenkveranstaltung der Linken am Sonntag kommen würden. SV03- Fan Koba nannte die Gedenkfeier am Sonntag jedoch „fast schon zu steif“.

Dennoch kamen am Sonntagvormittag mehr als 200 Menschen zum Luxemburg-Gedenken der Linken in den Lustgarten. In seiner Rede dort sagte Krämer: „In den 92 Jahren seit der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts hat sich noch keine Gesellschaftsform herausgebildet, die ihren Vorstellungen gerecht werden konnte.“ So habe Luxemburg darauf beharrt, dass Sozialismus und Demokratie zusammengehören. „Dies gilt auch für Freiheit und Gleichheit“ Ihr Todestag solle Anlass sein, so Krämer, über die Zukunft zu diskutieren. Eva Schmid

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