Sport: Versöhnlicher Abschluss
Der FFC Turbine Potsdam bezwang daheim den SC Freiburg mit 4:0
Stand:
Der FFC Turbine Potsdam bezwang daheim den SC Freiburg mit 4:0 Von Michael Meyer Sie versiebte drei Großchancen und kassierte ihre erste Gelbe Karte im deutschen Frauenfußball, weil sie nach einer Schiedsrichter-Entscheidung den Ball wutentbrannt fort schleuderte – schließlich aber lachte sie doch wieder. Mit ihrem zweiten Saisontor zum 4:0-Endstand für den FFC Turbine über den SC Freiburg sorgte Cristiane gestern für einen versöhnlichen Abschluss ihres ersten Einsatzes für Potsdam über 90 Minuten. Jennifer Zietz hatte nach einer kurzen Ecke Viola Odebrechts von links scharf vors Freiburger Tor geflankt, wo die Brasilianerin am rechten Pfosten lauerte und einköpfte (84.). „Man merkt, dass sie noch Spielpraxis und Bindung zur Mannschaft braucht, aber sie hat ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft“, sagte Trainer Bernd Schröder später über seine neue Stürmerin. Schröder musste gestern lange warten, ehe seine Mannschaft in den letzten zwanzig Minuten endlich zu Sicherheit und zunehmender Spielfreude fand. Viola Odebrecht hatte vor 660 Zuschauern zunächst einen gefühlvoll vors Gäste-Tor gezirkelten Cristiane- Freistoß zum 1:0 eingeköpft (22.), dann aber tat sich Turbine schwer gegen die vorwiegend destruktiv agierenden Breisgauerinnen. Nach einem herrlichen Angriff über Ariane Hingst, Navina Omilade und Petra Wimbersky klatschte ein Heber von Conny Pohlers nur an die Querlatte (41.), dann vergab Cristiane freistehend (44.). Mit der Einwechslung von Anja Mittag und Karolin Thomas bewies Schröder ein goldenes Händchen, denn Thomas nutzte eine Sonja-Fuss-Flanke vors Tor zum 2:0- Kopfballtor (71.). Als Anja Mittag schließlich das Leder aus 18 Metern zum 3:0 unter die Querlatte hämmerte (79.), waren die Messen endgültig gesungen. Mittag wirkte zunächst gefrustet, da sie in der Startelf für Cristiane Platz machen und auf der Bank Platz nehmen musste. „Natürlich war das kein schönes Gefühl“, gestand die 19-Jährige, die dafür nach ihrer Einwechslung – Britta Carlson blieb wegen einer Patellasehnen-Reizung im linken Knie sicherheitshalber draußen – für frischen Angriffswind sorgte und deren Frust-Tor das sehenswerteste des Tages war. „Um so schöner ist es, dass ich heute wieder getroffen habe.“ Viola Odebrecht feierte ihr erstes Punktspieltor dieser Saison verhalten. „Vielleicht ist ja jetzt der Knoten geplatzt“, meinte sie nur. „Unser Spiel war heute aber mehr als grottig. Wir müssen das schnell abhaken und es am Donnerstag in Duisburg wieder besser machen.“ Bernd Schröder war ebenfalls nicht erbaut von der Vorstellung seiner Elf. „Unseren Nationalspielerinnen fehlte es nach dem Algarve-Cup an Frische, wir haben uns den letztlich verdienten Sieg eher erkämpft als erspielt.“ Freiburgs Trainer Thomas Reger, der nach der Saison Männer-Coach des Südbaden-Verbandsligisten SV Rust wird, räumte ein: „Wir müssen unsere Punkte auf anderen Plätzen als in Potsdam holen.“ Denkbar, dass sich Turbine und der SC in dieser Saison zum dritten Mal gegenüberstehen: Wenn Ostermontag Potsdam gegen Bayern München und Freiburg gegen den FFC Frankfurt Heimsiege im DFB-Pokal-Halbfinale landen, sehen sich beide am 28. Mai in Berlin wieder. Turbine Potsdam: Angerer: Becher, Carlson (46. Mittag), Fuss; Omilade (65. Thomas), Hingst, Odebrecht, Zietz; Wimbersky, Pohlers, Cristiane.
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