Landeshauptstadt: Verspätung wegen scharfer Schokolade
Weihnachtsmann erwies sich als Leckermaul. Weihnachtsmarkt lockt seit gestern mit 130 Hütten und vielen Extras
Stand:
Die kleinen Mäuse, Hühner, Hunde und Katzen aus dem Treffpunkt Freizeit bibberten auf dem Luisenplatz, denn der Weihnachtsmann hatte sich samt Kutsche gestern Nachmittag zur offiziellen Weihnachtsmarkteröffnung verspätet. Schuld daran waren nicht die aus Glindow angetrabten Schimmel, sondern der Trank aus „scharfer Schokolade“, den die Gäste aus Perugia mitgebracht hatten und dem Weihnachtsmanngefolge an ihrem Stand anboten. Schon zum dritten Mal ist Potsdams italienische Partnerstadt beim City-Weihnachtsmarkt dabei und diesmal brachten die Gäste nicht nur Trüffel, Wein und Käse mit, sondern auch die heiße aromatische Schokolade.
Aber dann kam doch noch alles ordnungsgemäß ins Rollen. Die Kinder begrüßten den Weihnachtsmann und die Sozialbeigeordnete Elona Müller, die den Weihnachtsmarkt in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters eröffnete. Sie begrüßte, dass bei allem Einkaufstrubel durch Andachten in beiden Kirchen am Ende des Weihnachtsmarktes, in der Adventskapelle sowohl wie in der katholische Kirche Peter und Paul, dem eigentlichen Gedanken der Weihnacht Rechnung getragen werde. Der fünf Meter lange Stollen von Bäckermeister Schröter wurde angeschnitten. Und für die Kinder gibt es wieder jeden Tag um 17 Uhr eine Märchenaufführung, bei der sie sogar mitmachen können.
Wie Weihnachtsmarktveranstalter Eberhard Heieck erklärte, wird weiter über die Illuminierung der Katholischen Kirche nachgedacht, deren Turm sich in der Sanierungsphase durch Lichterketten am Gerüst in eine stilisierte Kerze verwandelt hatte. Im Moment verschwindet Peter und Paul nämlich hinter dem Lichterzauber des Weihnachtsmarktes, der sich inzwischen auch in die Nebenstraßen ausgedehnt hat und nun bis an die Kirche heranreicht. 13 Hüten haben sich in der Verlängerung der Brandenburger Straße platziert und bieten vor allem Lukullisches an. Die vielen Leckereien von Bratwurst über Süßes bis Flammkuchen dominieren überhaupt den diesjährigen Weihnachtsmarkt. Es gibt aber auch viel anderen Weihnachtszauber in und an den immer aufwändiger geschmückten 130 Ständen, die Heieck insgesamt diesmal untergebracht hat. Der COEX-Chef staffiert nun schon seit Jahren zusammen mit der AG Innenstadt (AGIP) den Potsdamer Weihnachtsmarkt aus und hat immer wieder versucht, teils heftige Kritiken zu umschiffen.
Der Weihnachtsmarkt in der City erstrahlt nach einer Image-Ausschreibung nun verstärkt in blauem Lichterglanz und firmiert inzwischen als der schönste im Land Brandenburg. Die blaue Pyramide hat durch vier mit blauen Licherketten geschmückte Bäume Ecke Brandenburger/Dortustraße Geschwister bekommen und die Hütten wurden mit 3000 blauen und goldenen Kugeln verziert. Im Karstadt-Kaufhaus hat man sich ebenfalls einiges einfallen lassen. Man kann sich mit Engel und Weihnachtsmann kostenlos fotografieren lassen, es gibt Weihnachtsmusiken und einen Profi-Comedy-Schuhputzer am 1. und 5. Dezember am Ausgang Gutenbergstraße. Er sorgt dafür, dass zu Nikolaus die Stiefel glänzen. Am 1. Dezember sind zur Langen Nacht der Nikoläuse Karstadt und viele andere Geschäfte bis 24 Uhr geöffnet und den Weihnachtsmarkt kann man bis 23. Dezember täglich bis mindestens 19 Uhr besuchen.
Von
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: