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Landeshauptstadt: Versperrter Weg in die Freiheit

Gedenken zum 43. Jahrestages des Mauerbaus

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Gedenken zum 43. Jahrestages des Mauerbaus Das Letzte, was sie auf der heimatlichen Seite taten, in den frühen Novemberstunden vor 24 Jahren, das war eine Zigarette rauchen, angstvoll und nervös. Dann lagen noch 100 Meter Mauer, Stacheldraht und Todesstreifen vor ihnen. Für eine von ihnen unüberwindlich. 18 Jahre alt war Marinetta Jirkowsky, als sie am 22. November 1980 mit zwei Freunden, Frank und Reiner, bei Potsdam nach Westberlin fliehen wollte. An der letzten Mauer trafen Micki, wie ihre Freunde sie nannten, einige der insgesamt 27 abgeschossenen Kugeln und verletzten sie tödlich. Mit der Niederlegung von Blumensträußen an der Skulptur „Das Opfer“ im Innenhof des ehemaligen Stasigefängnisses in der Lindenstraße gedachten gestern Vertreter der Politik und Mitglieder der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ der Opfer der Mauer, deren Bau am 13. August 1961 Deutschland und zahlreiche Familien zerschnitt. Oberbürgermeister Jann Jakobs betonte die Notwendigkeit der Erinnerung, damit auch die nachwachsende Generation über diese Zeit informiert werden könne. Claus Peter Ladner, Vorsitzender der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“, las einen kurzen Bericht über den tödlichen Fluchtversuch der Marinetta Jirkowsky, der neben anderen 14 geglückten und gescheiterten Fluchtversuchen im Raum Potsdam , in der Dokumentation „Der gefährliche Weg in die Freiheit“ im November erscheinen soll. Von 70000 DDR-Bürgern, die versuchten, in den Westen zu fliehen und deswegen inhaftiert wurden, sprach Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bei dem symbolischen ersten Spatenstich zusammen mit Klaus-Uwe Benneter, Generalsekretär der SPD, für eine Mauerstele bei Steinstücken. An der Steinstraße Ecke Mendelssohn-Bartholdystraße, wo noch heute ein kleines Stück an den ursprünglichen Postenweg der DDR-Grenztruppen erinnert, soll am 9. November die mannshohe Stele mit Bildern und Informationen über den Grenzverlauf in diesem Bereich aufgestellt werden. An der Glienicker Brücke gedachten die stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Barbara Richstein, der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses Christoph Stölzl, der Potsdamer CDU-Kreisvorsitzende Wieland Niekisch der zahlreichen Opfer an der innerdeutschen Grenze, die von damaligen DDR-Oberen perfider Weise als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet wurde. Dirk Becker

Dirk Becker

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