Landeshauptstadt: Vertrag mit Intendant kurz vor Abschluss Wellemeyer bleibt voraussichtlich bis 2019
Tobias Wellemeyer wird voraussichtlich bis 2019 Intendant des Hans Otto Theaters bleiben. Das sagte er gestern am Rande einer Pressekonferenz der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins, die zwei Tage in Potsdam tagte.
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Tobias Wellemeyer wird voraussichtlich bis 2019 Intendant des Hans Otto Theaters bleiben. Das sagte er gestern am Rande einer Pressekonferenz der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins, die zwei Tage in Potsdam tagte. Es gehe mit dem Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jetzt nur noch um einige Vertragsformulierungen, so Wellemeyer. Sein jetziger Vertrag läuft 2014 aus. Wellemeyer hofft auf eine fünfjährige Verlängerung. Er räumte ein, dass die Besucherzahlen 2012 nicht ausreichend gewesen seien. Die Auslastung lag unter 70 Prozent. „Die Superzahl von 2011 konnten wir nicht halten.“ Damals lag die Auslastung bei 74 Prozent. Schwankungen gehörten aber zum Theater dazu. Wellemeyer hofft, sie künftig gering halten zu können.
Die Besucherzahlen im Hans Otto Theater gingen auch schon 2009 zurück. Während 2008 unter der Intendanz von Uwe-Eric Laufenberg noch rund 119 400 Besucher kamen, waren es 2009 nach Antritt von Wellemeyer nur noch 108 300. Damit sank die Auslastung von 85 Prozent 2008 auf 71,77 Prozent 2009. Schwierigkeiten gibt es derzeit offensichtlich im großen Haus bei den Schauspielvorstellungen, die sowohl im Dezember als auch im Januar oft nur schlecht besucht waren. Zuschauer saßen selbst an Samstagabenden, wie bei Ibsens „Volksfeind“, mitunter in einem nicht einmal halb gefüllten Haus.
Für ein Theater, das finanziell am Rande steht, sei jede Schwankung schwierig, so Volkmar Raback. „Die Zuwendungen sind zwar in diesem Jahr von 10,2 auf 10,5 Millionen Euro angehoben worden, aber wir brauchen insgesamt 10,72 Millionen, um die Tarife zu sichern und die Betriebskostenerhöhungen gerade bei der Energie abzufangen.“ Darüber werde derzeit mit der Stadt verhandelt. Um in ruhiges Fahrwasser zu kommen und Besucherschwankungen abzufedern, bräuchte das Theater aber noch höhere Zuwendungen, betonte Raback. Dagegen hatte Potsdams Kämmerer Burkhard Exner (SPD) im September vorgeschlagen, die Leistungen im Kulturbereich auf dem bisherigen Niveau einzufrieren. Allein beim Theater ließen sich so 1,67 Millionen Euro sparen – auch wenn dann Umfang und Qualität des Angebots betroffen sein könnten. Darüber müssen die Stadtverordneten entscheiden.
Vor der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins habe Jakobs ein deutliches Bekenntnis zum Theater abgegeben, sagte Ulrich Khuon, Vorsitzender dieser Gruppe und selbst Intendant am Deutschen Theater Berlin. „Jakobs betonte, dass der Etat gesichert werden muss und Wellemeyer sein Vertrauen habe“, so Khuon. Oft werde ja diskutiert, dass ein Intendant nicht nur Künstler, sondern zugleich auch Betriebswirtschaftler und Manager sein müsse. „Jann Jakobs sagte, dass das Entscheidende sei, dass vom Intendanten eine künstlerische Profilierungskraft ausgehe. Es ist bemerkenswert, dass von der Politik so ein Zeichen kommt“, sagte Ulrich Khuon. H. Jäger
H. Jäger
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