Landeshauptstadt: Vertrauen braucht Zeit
Familienzentrum der Diakonie hofft auf Verstärkung
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Am Schlaatz - Für ihre „Beziehungsarbeit“ wünschten sie sich Verstärkung. Zurzeit teilen sich Beate Hänsel und Birte Freudenberg anderthalb Stellen. Mit den insgesamt 60 Wochenstunden und der Unterstützung einer Handvoll Honorarkräfte organisieren die beiden Sozialpädagoginnen das Familienzentrum am Schlaatz allein.
Vor zwei Jahren wurde das niederschwellige Angebot für Familien in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Potsdam gegründet. Mit vielen Festen und dreisprachigen Postwurfsendungen werbe das Zentrum für sich, so die Leiterin Hänsel. Auch durch die Vernetzung mit dem Bürgerhaus am Schlaatz, dem Haus der Kulturen und der Kirche im Kiez mache man sich bekannt. Inzwischen nutzten rund 70 Mütter und Väter regelmäßig Angebote wie die Krabbel- oder Spielgruppe, den Erziehungs- oder Sportkurs sowie das Elterncafé. Die Klientel sei eine gute Mischung, die Lebensformen der Menschen sehr unterschiedlich. Am Schlaatz wohnten schon lange nicht mehr nur sozial Schwache. So kämen sowohl sehr junge Mütter, aber auch über 30-jährige Erstgebärende, so Freudenberg. „Das Verkopfte und das Unbeschwerte vermischt sich sehr gut“, sagt Hänsel. Alle brächten ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten mit ein. Um allerdings Probleme zu erfahren, müsse man Vertrauen aufbauen. „Damit jemand auspackt, braucht man unendlich viel Zeit“, erklärte die Sozialpädagogin Hänsel gestern ihren Gästen, dem CDU-Landtagsabgeordneten Sven Petke und dem CDU-Stadtfraktionschef Michael Schröder. Bisher aber fließe auch viel der Arbeitszeit in die organisatorischen Aufgaben. „Wenn wir also noch näher an die familiären Probleme heran wollen, wäre Verstärkung wünschenswert“, sagte die Leiterin des Zentrums. Zunächst einmal sei sie froh, dass die jetzigen anderthalb Stellen für das kommende Jahr gesichert seien. 20 Stunden seien nämlich bisher aus der Ausgleichszahlung der Stiftung Großes Waisenhaus finanziert worden. Die Förderung laufe zum Jahresende aus. Nun habe sich das Regionalteam Sozialraum VI bereit erklärt die Kosten zu übernehmen. CDU-Fraktionschef Schröder sicherte außerdem zu, eine mögliche personelle Aufstockung zu prüfen. NIK
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