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Umweltdezernentin Elona Müller will künftig mit dem Fahrrad zu Terminen.

© Klaer

Landeshauptstadt: Verwaltung fährt Fahrrad mit Frontantrieb

Um schneller und ökologischer vorwärts zu kommen, prüft die Verwaltung den Einsatz von Elektrorädern

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Künftig fährt Elona Müller ein Fahrrad mit Frontantrieb. Dabei hatte die Potsdamer Umweltdezernentin kürzlich erst ein neues „Dienstfahrrad“ für Strecken vom Stadthaus zu Terminen und zurück von ihrem Mann geschenkt bekommen. Doch nun sattelt Müller um und fährt künftig ein Rad mit Elektroantrieb – wie andere Mitarbeiter der Stadt auch. Gestern wurde die Aktion „Rad statt Auto“ gestartet, bei der bis Ende September vier Verwaltungsmitarbeiter so viele Termine wie möglich mit dem Elektrorad erreichen wollen.

Die Stadt hat derzeit Dienstfahrräder für ihre Mitarbeiter. Zehn bis zwölf Räder sind es, für mehr als 1700 Mitarbeiter. Man könnte meinen, die seien ständig unterwegs. Aber Elona Müller winkt ab. Das Prozedere der Leihe sei noch zu kompliziert. Die Mitarbeiter müssten die Räder bei der Fahrbereitschaft abholen und auch wieder dahin gebracht werden. Der Umkehrschluss, die Verwaltungsmitarbeiter fahren kein Rad, sei aber auch falsch, sagte Müller. Die Fahrradkeller seien voll, viele würden die Verwaltungswege mit ihrem privaten Bike zurücklegen.

Die ersten Meter auf dem neuen Fahrrad waren nicht ganz so einfach. Denn der Elektromotor muss erst eingeschaltet werden, damit er die Fahrer unterstützt. Und auch der Frontantrieb sei gewöhnungsbedürftig, sagte einer der Verkäufer im Radhaus in der Schopenhauerstraße. Denn beim Lenken kann auf einmal der Antrieb angehen, diese Situationen müssen gelernt werden. Bis zu 25 Kilometer pro Stunde würden die Räder mit dem Elektromotor fahren, sollten die Verwaltungsmitarbeiter doch mal schneller sein, müssten sie dies allein durch Muskelkraft schaffen. Denn die Modelle, die ab 1500 Euro kosten, schalten sich dann automatisch ab. Es gebe schnellere Elektroräder, die bräuchten dann allerdings wie ein Moped eine Versicherungskarte. Einziger spürbarer Nachteil der Räder: Sie wiegen etwa zehn Kilo mehr als ein vergleichbares Rad ohne Akku. Der sorgt auf bis zu 80 Kilometer für zusätzlichen Antrieb, bevor er geladen werden muss, sagte Stephanie Engler, Geschäftsführerin der Radhaus GmbH. Die Unternehmerin stellt die Räder für die Aktion der Verwaltung zur Verfügung. Am Ende der Aktion will die Verwaltung entscheiden, ob sie ihre Dienstfahrradflotte um Elektroräder ergänzt. Jan Brunzlow

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