Landeshauptstadt: Verwaltung statt Integration Paga schichtet Budgets um, zu wenig Mitarbeiter
Bis zu einer Million Euro ihres Integrationsbudget 2006 muss die Paga für Personalkosten aufwenden. Das sagte Frank Thomann, Geschäftsführer der Paga (Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender) am Dienstagabend vor dem Sozialausschuss.
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Bis zu einer Million Euro ihres Integrationsbudget 2006 muss die Paga für Personalkosten aufwenden. Das sagte Frank Thomann, Geschäftsführer der Paga (Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung Arbeitssuchender) am Dienstagabend vor dem Sozialausschuss.
Der Grund: Die 143 Mitarbeiter genügen nicht. Ein Fallmanager muss 250 erwachsene Arbeitssuchende betreuen. Dabei sollte sich ein Mitarbeiter der Paga nur um 150 Klienten kümmern müssen. So sieht es der Betreuungsschlüssel des Arbeitsministeriums vor. Doch genau das hat der Paga die diesjährigen Verwaltungsmittel gekürzt. Von 7,1 Millionen Euro 2005 auf 6,08 Millionen. Dabei hatte Thomann bereits vergangenes Jahr 500 000 Euro Integrationsweg für Personalkosten zweckentfremden müssen. Zwar habe er so den Beitragsschlüssel für unter 25-Jährige mit eins zu 78 fast erreicht. Doch trotz Budgetumschichtung konnte der Mangel an Personal nicht aufgehoben werden, so Thomann: „Uns fehlen 3,5 Millionen.“ Zumal sich im April und Mai die Erst- und Folgeaufträge auf Arbeitslosengeld II angehäuft hätten und nur mit zusätzlichem Personal aufzuarbeiten wären, sagte Thomann.
Hinzu kommt, dass auch das Integrationsarbeit dieses Jahr gekürzt wurde: 13,2 Millionen Euro erhielt die Pagan noch 2005 für Verwaltungsmaßnahmen wie Kombilöhne oder Ein-Euro-Jobs. 2006 sind es nur noch 10,1 Millionen. Denn der Bund hatte Integration- und Verwaltungsmittel für die Pagan auf Grundlage der zu niedrigen Statistik der Bundesagentur für Arbeit berechnet. Ein Brief der Pagan an das Arbeitsministerium mit der Bitte, das Budget nach den „Eckzahlen“ zu bemessen sei nur „vage“ beantwortet worden, so Thomann. Im „Frühjahr“ wolle der Bund den Zuschuss neu bedenken. Dann solle auch entschieden werden, ob die Pagan 600 000 Euro, also die vom Bund angekündigten zehn Prozent der sechs Millionen Euro Integrationsimpulse aus 2005, für 2006 übernehmen darf. Die hatte sie nicht verwenden können, weil sie vergangenes Jahr Arbeitszeit und -kraft in ihren Aufbau stecken musste. just
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