Landeshauptstadt: Verwaltung unter Druck
Bauausschuss vertagte Entscheidung über Parkplatz
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Bornstedt - Mit selbst gemalten Plakaten, auf denen ein Parkplatz für Krongut-Besucher gefordert wurde, waren Bewohner der Ribbeckstraße am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen erschienen. Doch sie mussten wieder abziehen, ohne dass der Ausschuss ein Votum abgegeben hatte.
Hintergrund sind die Einsprüche der Stiftung Schlösser und Gärten sowie des Landesamtes für Denkmalpflege gegen den Bebauungsplan Ribbeck-/Blumenstraße, der eine Bebauung auf dem ehemaligen Gärtnereigelände mit Einfamilienhäusern nebst einem Parkplatz für Krongut-Besucher vorsieht (PNN berichteten).
„Die Verwaltung ist ziemlich hilflos“, bekannte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz. Sie zeigte sich sichtlich beeindruckt von den Stellungnahmen der Denkmalpfleger, die einen 70 bis 100 Meter breiten Grünstreifen auf einem Teil des potenziellen Parkplatzgeländes sowie andere Veränderungen wünschen. „Damit kann das Gesamtkonzept nicht realisiert werden“, sagte sie. Das bedeute, dass zur nächsten Saison kein Krongut-Parkplatz zur Verfügung stehe. Die Situation verschärft sich noch dadurch, dass der bisher betriebene Notparkplatz zwischen Bornstedter See und Ribbeckstraße im nächsten Jahr geschlossen werden soll. Ursprünglich wollte der Investor im März 2006 mit den vorbereitenden Arbeiten für den neuen Parkplatz beginnen.
Die Stadtplaner befinden sich laut Viola Holtkamp von der Stadtverwaltung zeitlich unter Druck, weil die Planungen wegen der Umstellung auf das neue Baurecht bis Juni 2006 abgeschlossen sein müssen. Aufgrund der Einsprüche der Stiftung und des Denkmalamtes sei dieser Terminplan in Gefahr. Im schlechtesten Fall könne das eine völlige Neuaufnahme der Planung und jahrelange Verzögerungen nach sich ziehen, meinen die Fachleute der Verwaltung.
Von Kuick-Frenz kündigte an, dass in den nächsten 14 Tagen Gespräche auf der „Spitzenebene“ angestrebt seien, um die Differenzen nochmals zu diskutieren. Auf den Ausgang dieser Gespräche will der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen warten, ehe er eine Empfehlung für die Auslegung des Bebauungsplanes abgibt. Günter Schenke
Günter Schenke
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