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Sport: Verzicht auf eine besondere Würze

Motor-Boxer borgen Schwergewicht Alex Melcher nicht aus – nicht an Seelze

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Einiges hatte Ralph Mantau ja in all den Jahren schon erlebt, in denen er für die Babelsberger Boxer das Zepter schwang. Ein solches Anliegen, wie es ihm vor dem letzten Zweitliga-Saisonkampf am Sonnabend gegen den BSK Seelze ausgerechnet vom Dauerrivalen zugetragen wurde, ließ dann allerdings auch ihn als alten Hasen den Kopf schütteln. Nachdem Motor- Schwergewicht Vitalijus Subacius im Hinkampf in Seelze Serkan Kartal aus dem Ring fegte und die Niedersachsen nach der Niederlage gegen Heidelberg vor zwei Wochen auch auf ihr zweites Schwergewicht verzichten müssen, wollten sie sich ausgerechnet von den Babelsbergern Alex Melcher ausleihen. Der einstige Kickboxer muss Subacius zwar den Vortritt lassen, zählt aber zum festen Aufgebot.

„Ich habe nicht gleich abgesagt“, erzählt Motor-Manager Mantau. „Vielleicht hätte es dem Abend ja auch eine besondere Würze gegeben.“ Aber ausgerechnet den BSK Seelze zu unterstützen, der die Motor-Mannen nie sonderlich pfleglich behandelte – das ging dann doch nicht. Um ganz sicher zu gehen, besprach Mantau die Sache mit Kapitän Anatolij Hoppe und Jörg Rosomkiewicz und gab schließlich BSK-Chef Arthur Mattheis den Negativ-Bescheid. „Wir sind zwar nicht nachtragend, aber wir vergessen eben auch nicht“, sagt Mantau, der sich noch heute an so manche Schikane erinnert.

Nicht zuletzt durch die Babelsberger Entscheidung bekommt der Heimkampf am Sonnabend eine besondere Brisanz. Nach der Schlappe gegen Heidelberg steht Seelze nämlich auf dem letzten Platz und muss nun unbedingt gewinnen, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Für das gastgebende Motor-Team kann indes nicht mehr viel anbrennen, den dritten Tabellenplatz möchte die Truppe allerdings schon über die Saison retten.

Für dieses Ziel kann Mantau auf nahezu den kompletten Kader bauen. Allein im Federgewicht wird Zakhid Mekthysiev nicht antreten. Der mehrfache Sowjetische und Weißrussische Meister brach sich im Kampf gegen den Heidelberger Robert Tlatlik die Mittelhand. Für ihn wird allem Anschein nach Jakov Terskich in den Ring steigen. Um im Mittelgewicht glänzend zu bestehen, legte Jörg Rosomkiewicz gestern noch einmal eine Sparringseinheit in Cottbus ein. Am Freitag kommt dann Marcel Schneider hoffentlich unverletzt aus dem Moskauer Trainingslager zurück. In jedem Fall, so Mantau, wollen die Motor-Boxer den letzten Kampfabend „ordentlich“ beenden. Und dies nicht nur mit einem Subacius-Sieg im Schwergewicht.

Beginn ist am Sonnabend um 18 Uhr im Toyota-Autohaus, Großbeerenstraße.

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