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Potsdam will Regress nach DDT-Pfusch: Verzögerte Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums

Potsdam - Mehr als zwei Wochen nach dem unerwarteten Fund von giftigem DDT im eigentlich bereits sanierten Haupthaus des Helmholtz-Gymnasiums steht fest, dass sich die Arbeiten auf dem Schulcampus an der Kurfürstenstraße bis maximal zum kommenden Frühjahr verzögern. Das bestätigte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage.

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Potsdam - Mehr als zwei Wochen nach dem unerwarteten Fund von giftigem DDT im eigentlich bereits sanierten Haupthaus des Helmholtz-Gymnasiums steht fest, dass sich die Arbeiten auf dem Schulcampus an der Kurfürstenstraße bis maximal zum kommenden Frühjahr verzögern. Das bestätigte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage. Betroffen sind Hunderte Schüler, die derzeit in Provisorien unterrichtet werden müssen.

Es sei aber möglich, die Arbeiten schon in den Winterferien abzuschließen. Dies werde sich nach weiteren Planungen herausstellen, hieß es.

Es geht um rund 300 Kinder in der Eisenhart-Grundschule, die zurück auf ihren eigentlichen Standort neben dem Helmholtz-Gymnasium ziehen sollen – schon seit Jahren werden sie in einem beengten Gebäude in der Gutenbergstraße unterrichtet. Ebenso verzögern sich die eigentlichen Sanierungsarbeiten auf dem Schulcampus des von rund 700 Schülern besuchten Gymnasiums – eigentlich sollten diese Arbeiten schon im vergangenen Jahr beendet sein. Die neuerlichen Probleme hatten wie berichtet für Verärgerung an beiden Schulen gesorgt. Inzwischen haben bereits Fachfirmen begonnen, den Schadstoff zu beseitigen. Zu Mehrkosten machte Klier noch keine Angaben.

Wegen der Verzögerung bei der Sanierung des Gymnasiums – der mit DDT belastete Dachstuhl über der Aula des Gymnasiums galt nach Auskunft des Kommunalen Immobilienservice (Kis) bereits als begutachtet und saniert – will die Stadt nun gegen den von ihr beauftragten Generalplaner für das Millionen-Projekt vorgehen, eine Dresdner Architektengemeinschaft. Stadtsprecher Klier sagte: „Wir haben inzwischen außerordentlich gekündigt. Zudem wurden entsprechende Schadensersatzforderungen gestellt.“

Das betroffene Unternehmen hat bis jetzt Anfragen der PNN zu dem Fall nicht beantwortet. Der Kis hatte bereits erklärt, man sei davon ausgegangen, dass der kontaminierte Bereich schadstofffrei sei – man habe den Generalplaner schließlich damit beauftragt, genau dies sicherzustellen. Aber auch der Kis hatte die Prüfung möglicher personalrechtlicher Konsequenzen eingeleitet. Kliers Kommentar: „Die Prüfung ist abgeschlossen.“ Mit welchem Ergebnis – ob es also Fehler bei Kis-Mitarbeitern gab – sagte er nicht.

Das noch vor einem halben Jahrhundert weltweit verwendete und inzwischen in der EU verbotene DDT steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen und die Fruchtbarkeit bei Menschen und Tieren zu beeinträchtigen. Ein von der Stadt beauftragter Gutachter geht wie berichtet davon aus, dass es vor der Sanierung keine DDT-Konzentration in gesundheitsgefährdendem Ausmaß gegeben hat, weil der kontaminierte Bereich von der Aula abgeschottet war. Das habe sich erst mit den Sanierungsarbeiten geändert, hieß es weiter. HK

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