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Landeshauptstadt: Verzweigt, verstrickt, verwoben

POTSDAM ÜBERPRÜFT SEINE BETEILIGUNGEN

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POTSDAM ÜBERPRÜFT SEINE BETEILIGUNGEN LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Stadt- und Sanierungskontor Bornstedter Feld – so ähnlich könnte vielleicht die neue Konstruktion heißen, vereint die Stadt Potsdam ihre drei Sanierungs-, Bau- und Entwicklungs-Treuhänder unter einem Dach. Viel Arbeit ist inzwischen getan, das in Potsdam nach der Wende wiederbelebte und in der Bundesrepublik eigentlich schon ausgestorbene Modell setzt jetzt auch hier Patina an. Abgesehen vom Geschäftsführer-Kegeln in jüngster Zeit sind auch die Vorhaben bei weitem nicht mehr so groß wie anfangs: In Babelsberg blitzen inzwischen viele Bürgerhäuser wieder, Abwasserleitungen wurden gelegt, die Straßen neu gedeckt, im Bornstedter Feld ist das Erbe der Jahrhunderte langen Militärzeit fast verschwunden, wurde eine erfolgreiche Bundesgartenschau gefeiert, geht man auch weiter daran, die Flächen zu urbanisieren. Und in der Innenstadt – nur ein Aufgabenfeld des Sanierungsträgers, der sich auch mit Werder zu befassen hat – wartet noch die ganze Potsdamer Mitte. Das ist die größte Aufgabe, doch dafür braucht man nicht drei Firmen. Nicht umsonst befassen sich die Stadtverordneten jetzt mit dem so genannten Portfolio der Stadt, zu dem noch weitere 23 Beteiligungen gehören. Ob Klinikum oder Verkehrsbetrieb, ob Gewoba oder Bürgerhaus am Schlaatz, das Gesundheitszentrum Potsdam oder das Seniorenwohnheim „Geschwister Scholl“ – alles kommt nun noch einmal auf den Prüfstand. Denn eines ist klar: Steuerbar ist dies alles für die Stadt schon lange nicht mehr. Ganze fünf Leute bei der Beteiligungsverwaltung im Stadthaus können tun, was in ihren Kräften steht – die Interessen gehen bei der breiten Palette viel zu sehr auseinander oder kollidieren sogar miteinander. So spielen Inhalte kaum noch eine Rolle, werden alljährlich nur noch Berichte vorgelegt, Geschäftsführer entlastet, und weiter geht es. Damit könnte in absehbarer Zeit Schluss sein: Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner nimmt sich der Problematik an und wird bis April eine Analyse vorlegen. Wer weiß? Vielleicht wird es ja auch danach weiterhin die drei Träger geben. Detlef Gottschling

Detlef Gottschling

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