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Warten auf den Nachwuchs. Enrico Bolduans Einsatz ist fraglich.

© Möldner

Sport: VfL-Handballer hoffen auf Überraschungsmoment

Enrico Bolduans Einsatz morgen gegen Neuhausen ist wegen seines erwarteten Nachwuchses noch unklar

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Bei Enrico Bolduan, Kapitän des Handball-Zweitligisten des 1. VfL Potsdam, lief es im vergangenen Spiel gegen Empor Rostock nach längerer Zeit mal wieder besser. Mit seinen sechs Toren konnte jedoch auch er die Niederlage nicht verhindern.

Nun will er im morgigen Spiel daheim gegen den Tabellendritten TSV 1893 Neuhausen an diese Leistung anknüpfen. Ob er jedoch überhaupt zum Einsatz kommt, liegt derzeit weniger an seiner Leistung und den Aussagen des Trainers Rüdiger Bones, sondern am bevorstehenden Nachwuchs im Hause Bolduan. Seine Freundin Jasmin Hasert hatte eigentlich schon am Montag Entbindungstermin, aber der Kleine hat es noch nicht eilig und lässt sich etwas Zeit. „Ich habe ihm gesagt, dass der Papa in diesem Jahr noch zwei Spiele spielen muss – er soll ruhig noch warten“, erzählt Bolduan.

„In den nächsten zwei Spielen haben wir nicht viel zu verlieren“, weiß der rechte Rückraumspieler. „Eine Niederlage wäre mehr als normal.“ Dennoch hofft auch Bolduan auf den Überraschungsmoment. „Mir wäre es lieb, wenn der Gegner uns unterschätzt und wir so zu einem Erfolgserlebnis kommen könnten.“ Der TSV Neuhausen, der sich in der Vorsaison als Tabellenachter der Südstaffel für die Zweite Bundesliga qualifizieren konnte, wird mit einer offensiven Abwehr aufwarten. „Da ist es wichtig, dass wir eine sehr gute und stabile Abwehrreihe mit einem guten Torwart dagegensetzen“, so „Bolle“, wie er von seinen Teamkollegen genannt wird. „Es wird mit Sicherheit kein schönes Angriffsspiel werden, denn Kombinationen sind bei solch einem Deckungssystem nicht wirklich möglich. Es wird ein taktisch geprägtes Spiel in der Offensive werden“, glaubt der Spieler mit der Trikotnummer acht.

Gesund sind derzeit alle VfL-Spieler. Doch das Problem der vergangenen vier Niederlagen war, dass nicht alle Männer ihre eigentliche Leistung abrufen konnten. „Wir müssten ein Spiel hinkriegen, in dem wir alle eine solide Leistung bringen“, sagt Bolduan, der seit 1998 für die Potsdamer auf dem Parkett steht. „Wir haben jede Position doppelt besetzt und brauchen auch alle Leute, um ein Spiel zu gewinnen.“

Der VfL steht derzeit auf dem 15. Tabellenplatz und will entweder morgen gegen Neuhausen oder am 26. Dezember ebenfalls daheim gegen GWD Minden eine Überraschung schaffen und zwei Punkte aufs Konto holen. „Wir hoffen, dass einer der beiden Gegner einen schlechten Tag gegen uns erwischt und wir einen guten“, so Bolduan. Ein letzter Sieg in der Sporthalle in der Heinrich-Mann-Allee würde außerdem einen gelungenen Abschied von der langjährigen Spielstätte des VfL Potsdam bedeuten. Ab dem nächsten Jahr finden die Heimspiele dann in der MBS-Arena am Luftschiffhafen statt.

Sollte der „kleine Bolle“ jedoch nicht länger warten können, wird der werdende Papa morgen Abend im Krankenhaus sein. Denn „das ist ein Moment, den erlebt man nur einmal im Leben“, so der Kapitän.

Luisa Müller

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