
© Julius Frick
Sport: VfL ohne Chance gegen souveräne Handballfreunde
Der Tabellenzweite aus Springe revanchierte sich mit Acht-Tore-Vorsprung für Hinrunden-Niederlage
Stand:
Spieler und Trainer waren sich trotz ihrer verschiedenen Perspektiven einig: „Am Ende waren es ein paar Tore zu viel und die Niederlage zu deutlich“, sagten sowohl Coach Jens Deffke als auch Kreisläufer Florian Schugardt vom VfL Potsdam. Dass der Handball-Drittligist am Samstagabend sein Heimspiel gegen den HF Springe mit 26:34 (11:16) verloren hat, gehe aber in Ordnung, sagten beide.
Dabei gab es sowohl auf als auch neben dem Parkett kurzeitig Hoffnung, dass die Potsdamer trotz der von Beginn an deutlichen Überlegenheit der Gäste das Spiel noch einmal eng gestalten könnten. Mitte der zweiten Halbzeit verkürzte der VfL binnen drei Minuten einen Sieben-Tore-Rückstand um drei Tore. Es war eine Phase, in der die VfL-Offensive vor allem auf der Kreisläuferposition variabler als zuvor agierte und dadurch die Springe-Abwehr zu mehr Bewegung zwang, wodurch sich immer wieder Lücken boten. „Dass wir da noch einmal zurückgekommen sind, nehme ich als positive Erkenntnis mit“, sagte Deffke. Doch es folgten drei Aktionen, die auch das Muster der gesamten Partie waren: Der VfL verlor durch Fehlpässe oder unkonzentrierte Abschlüsse den Ball – Springe veredelte drei schnelle Gegenstöße mit drei Toren. „Das haben wir dem Gegner viel zu leicht gemacht“, haderte Deffke nach Spielende und meinte: „Wir wären gern ein unangenehmerer Gegner gewesen.“
Doch dafür war der Tabellenzweite aus Niedersachen zu souverän und so stark, wie ihn Deffke in den vergangenen Spielen nicht gesehen hatte. Was HF-Trainer Holger Schneider bestätigte: „So langsam kehren nach und nach die verletzten Spieler zurück und wir kommen wieder besser in Schwung." Das HF-Team, das auf allen Positionen mit erfahrenen Spielern besetzt ist – allen voran am Kreis mit dem russischen Doppel-Olympiasieger Slava Gorpishin –, spielte reifer, disziplinierter und variabler. Mit dem elffachen Torschützen Pawel Pietak hatten sie zudem einen Torgaranten in der Spitze und mit ihrem Torhüter Jendrik Meyer einen äußerst starken Rückhalt. Dass sie nach der überraschenden 25:26-Niederlage in der Hinrunde gegen den VfL „die zwei Punkte aus Potsdam unbedingt zurückholen wollten“, so Schneider, wurde von Beginn an deutlich. Über ein 3:1 und 10:6 bauten die Handballfreunde ihren Vorsprung vor 717 Zuschauern in der MBS-Arena bis zum Halbzeitpfiff auf 16:11 aus. Nach 36 Minuten lagen sie erstmals mit acht Toren vorn. Zu überlegen waren die Gäste, sodass die VfL-Anhänger frühzeitig erkannten, dass an diesem Abend für Potsdam nichts zu gewinnen war. Doch feierten sie bis zum Schluss gute Aktionen ihres Teams. Mehrfach setzten sich Julius Dierberg auf der Außenpositionen oder Schugardt am Kreis sehenswert in Szene, einmal traf der VfL auch in Unterzahl, wiederholt zeigte Torhüter Sebastian Schulz gute Paraden. Aktionen, die das Potenzial des VfL erkennen lassen, weshalb Trainer Deffke für die kommenden Heimspiele ankündigte: „Zu Hause geben wir die Punkte nicht mehr ab.“
VfL: M. Frank, Schulz; Dierberg (6), Schugardt (4), Piske (4), Jürschke (3), Schindel (3), Weiß (2), Schmidt (2), Subocz, Mellack (1), T. Frank (1), Sørensen (o.E.), Jacques (o.E.).
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