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Sport: VfL Potsdam mit erhofftem Auswärtssieg

Mit den vermeintlichen Selbstverständlichkeiten ist es im Mannschaftssport Handball immer so eine Sache. Tritt ein Tabellenvierter bei einem Aufsteiger an, der in den vorangegangenen sieben Spielen nur einmal knapp gewinnen konnte und schon mehrmals hoch verlor, ist der Spielausgang im Normalfall vorhersehbar.

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Mit den vermeintlichen Selbstverständlichkeiten ist es im Mannschaftssport Handball immer so eine Sache. Tritt ein Tabellenvierter bei einem Aufsteiger an, der in den vorangegangenen sieben Spielen nur einmal knapp gewinnen konnte und schon mehrmals hoch verlor, ist der Spielausgang im Normalfall vorhersehbar. So gesehen stellt das 31:27 (18:15) des Zweit-Bundesligisten VfL Potsdam, erspielt am vergangenen Samstagabend beim HC Aschersleben, den Normalfall dar. Im Selbstlauf kam es jedoch nicht zustande.

Für den Gastgeber, der seine Situation vor dem Spiel gegen die Potsdamer offenbar doch einigermaßen verkannte und die bisher vom VfL erspielten 10:4 Punkte im Programmheft zum Spiel in geringschätziger Weise kommentierte, ging es mit Blick auf die sportliche Qualifikation für die nach der Saison einzuführende eingleisige Zweite Liga eigentlich schon um alles. „Ich war erstaunt, welches Tempo die in der ersten Hälfte gehen konnten“, bemerkte Rechtsaußen Jan Piske, der vorgestern wieder einmal im Ausnutzen der sich bietenden Kontergelegenheiten sehr effektiv agierte.

Piske und seine Mitstreiter kontrollierten das Spiel, lagen nie im Rückstand und mussten dennoch eine kritische Phase überstehen, in der ein erfahrenerer Widerpart als Aschersleben sie womöglich mit dem Publikum im Rücken noch bezwungen hätte. Das sichere 25:20 des VfL hatten die Anhaltiner neun Minuten vor Spielende ausgeglichen.

Der in der Abwehr insgesamt sicher stehende und auch von der Klasse seines Torhüters Gabor Pulay profitierende VfL fuhr dann jedoch in Überzahl noch drei, vier Gegenstöße, die für die Entscheidung sorgten. Die sachkundigen und sehr fairen 490 Besucher der Partie waren zuvor noch einmal wach geworden und gingen schließlich umso ernüchterter in den Rest des Abends. Bundesliga-Handball in Aschersleben wird, wenn nicht noch ein kleines Wunder geschieht, wohl nur ein Intermezzo bleiben.

Für die Potsdamer hingegen lässt der sechste Doppelpunktgewinn im achten Spiel alle Möglichkeiten offen. Jan Piske und auch Kreisspieler Alexander Urban äußerten sich nach dem neuerlichen Erfolg jedoch zurückhaltend. „Wir müssen solide bleiben und weiter punkten“, so Piske, der mit Blick auf den kommenden Sonntag, wenn der Wilhelmshavener HV nach Potsdam kommt, von einer sehr anspruchsvollen Aufgabe sprach. Thomas Gantz

VfL Potsdam: Pulay, Frank; Pohlack 3, Melzer 2, Barsties, Bolduan 7/2, Kohnagel 2, Mellack 4, Ramm 2, Schmidt, Piske 9, Reimann, Urban 2, Schugardt.

Oberliga Ostsee-Spree: SG Rotation Prenzlauer Berg – VfL Potsdam II 24:32 (12:18).

Thomas Gantz

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