Landeshauptstadt: VfL: Sanierung als Ziel
Die neue Handball-Saison eröffnet das Amtsgericht Potsdam mit der Bestellung des Insolvenzverwalters
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Geworfen wurde noch kein Ball, dennoch hat die neue Handball-Saison für den 1. VfL Potsdam ereignisreich begonnen: Über das Vermögen des Drittligisten wurde am Montag das Insolvenzverfahren eröffnet. Dem Sportverein, der erst im März 2012 durch 200 000 Euro aus dem Stadtsäckel vor einer Pleite bewahrt werden sollte, wurde vom Amtsgericht Potsdam der Rechtsanwalt Jörg Wenzel als Insolvenzverwalter zur Seite gestellt. Seit dem gestrigen Montag, Punkt 11 Uhr, entscheidet er über die rechtlichen Angelegenheiten des Vereins.
Der seit 1996 als VfL-Vorsitzender wirkende Holger Rupprecht wollte zum Verfahren selbst nichts sagen und verwies an den Verwalter. Auch zum Grund und zur Höhe der Verbindlichkeiten, die Anfang Juni zum Insolvenzantrag geführt haben, wollte er weiterhin nichts preisgeben. PNN-Informationen, dass kürzlich ein Treffen von Sponsoren und Insolvenzexperten stattgefunden hat, wollte er nicht kommentieren. Er hoffe darauf, dass der Verein saniert wird und die Saison wie geplant verlaufen kann, ließ sich Rupprecht lediglich entlocken.
Die Finanzen des Vereins waren kürzlich Thema eines Untersuchungsausschusses im Landtag. In Rupprechts Zeit als SPD-Bildungsminister erhielt der mit massiven Betrugsvorwürfen konfrontierte Schulbetreiber Educon Millionengelder vom Land – und war zugleich VfL-Sponsor. Rupprecht bestritt einen Zusammenhang.
Die Aussichten für eine Sanierung stehen nicht schlecht. Der Insolvenzverwalter will den Gläubigern ein Sanierungskonzept unterbreiten. Das sagte gestern Anwalt Ulrich Wenzel aus der zuständigen Kanzlei den PNN
„Keine Beeinträchtigung“ der sportlichen Arbeit erwartet auch der neu verpflichtete Trainer Jens Deffke. Für den 15. Juli ist der Trainingsauftakt in der MBS-Arena geplant, am 31. August steht das erste Punktspiel beim HSV Hannover an. 14 Spieler stehen bereit. Anders als im Fußball droht den Drittliga-Handballern nicht der Zwangsabstieg. Solange beim Deutschen Handball-Bund eine Bürgschaft in Höhe von 4 000 Euro vorliegt und die Mannschaft nicht zurückgezogen wird, kann sie antreten. I. Höfgen
I. Höfgen
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