Sport: VfL triumphierte in fremdem Revier
Potsdam gewann 5. Spiel in Folge und ist die Mannschaft der Stunde
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Potsdam gewann 5. Spiel in Folge und ist die Mannschaft der Stunde Fast ein wenig ungläubig blickten die Spieler des VfL Potsdam nach dem Schlusspfiff auf die Anzeigetafel der Sporthalle im Hoyerswerdaer Berufsschulzentrum und konnten ihr Glück noch nicht recht fassen. Gelb leuchtend prangte dort das Ergebnis – 24:23 (11:9) für den VfL! „Dass wir hier doch noch gewonnen haben“, schüttelt Potsdams Kapitän Göran Böhm den Kopf. Es dauerte einige Minuten, ehe die Anspannung von den Gesichtern der Havelstädter wich. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle war es mal wieder, die Potsdams Regionalliga-Handballer und auch ihre mitgereisten Fans insbesondere in der zweiten Spielhälfte durchleben mussten, ehe sie den fünften Sieg in Serie feiern konnten. Dabei begann die Partie gegen die Lausitzer, die sieben Spiele vor dem Ende der Saison auf dem letzten Tabellenplatz mit dem Rücken zur Wand standen, wenig verheißungsvoll. Nach nur neun Spielminuten musste VfL-Coach Alexander Haase bereits die Notbremse ziehen und eine Auszeit nehmen. Seine Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt schon mit 2:5 im Hintertreffen und machte insgesamt nicht den Eindruck, richtig wach sein. In der Potsdamer Abwehr wurde bis dahin nachlässig zu Werke gegangen und im Angriff ließen die Landeshauptstädter ihre Torchancen aus. Doch das änderte sich bald. Haase stellte die Deckung auf eine defensivere 6:0-Formation um, hinter der Torhüter Christian Pahl wieder einen sehr guten Tag erwischt hat und insgesamt 19 Bälle abwehren konnte. „Als wir den Kampf in der Abwehr endlich angenommen haben, lief auch unser Spiel nach vorne wieder besser“, freute sich Haase, dass seine Mannschaft Spiel und Gegner immer besser in den Griff bekam. Über 7:6 (22. Minute), 11:9 (29.) und 13:9 (33.) konnte der VfL seinen Vorsprung bis auf fünf Tore ausbauen (15:10, 36.). Doch Potsdams Dominanz endete, als der LHV Göran Böhm und Enrico Bolduan mit einer Manndeckung aus dem Spiel nahm. Das VfL-Angriffsspiel wurde fast zwangsläufig nur noch von Einzelaktionen bestimmt. „Das war nicht das große Problem. In der Abwehr schlüpften uns in dieser Phase zu viele Würfe durch, weil wir die Gegenspieler nicht konsequent genug attackierten“, ärgerte sich Rückraumspieler Tobias Kurtz. Acht Minuten vorm Abpfiff war Potsdams Vorsprung nicht nur dahingeschmolzen, die Lausitzer konnten in der 53. Minute sogar wieder in Führung gehen (22:21). Doch die VfLer bewiesen in der Schlussphase einmal mehr nicht nur Nervenstärke, sondern auch mannschaftliche Geschlossenheit. Stefan Wagner, der von der Bank kam, parierte einen Siebenmeter und den Nachwurf. Im Angriff übernahm Tobias Kurtz Verantwortung und erzielte die Tore 21, 22 und 23 für sein Team. Nach einer Parade Christian Pahls schickte Marc Thiele Rechtsaußen Sascha Kuhnigk auf die Reise, der mit seinem ersten Tor zum glücklichen und vielumjubelten 24:23 Endstand für den VfL traf. VfL: Pahl, Wagner; M. Thiele (4), Böhm (4), Krause (1), Bolduan (2), Pawlazyk (5/4), Pietschmann (2), J. Thiele, Kuhnigk (1), Haase, Kurtz (5/1). map
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