Landeshauptstadt: Videokonferenz live mit dem Kosovo
Modernes Presse- und Informationszentrum des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr eröffnet
Stand:
Modernes Presse- und Informationszentrum des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr eröffnet Von Erhart Hohenstein Eine Videokonferenz mit dem Befehlshaber der Bundeswehrtruppen im Kosovo, Oberst Dieter Hintelmann, wurde am Montagabend zum Höhepunkt der Einweihung des neuen Presse- und Informationszentrums (PIZ) in der Henning-v.-Tresckow-Kaserne Potsdam/Geltow. Hintelmann berichtete live aus dem KFOR-Hauptquartier, nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen befeindeter Bevölkerungsgruppen Mitte März mit 22 Toten sei die Lage „ruhig, aber nicht stabil". Auch zu dieser mitternächtlichen Stunde waren deutsche Patrouillen im Einsatz, um den friedlichen Verlauf erneuter Demonstrationen zu sichern. Auf zwei großen Videobildschirmen konnten die Eröffnungsgäste das Gespräch zwischen dem KFOR-Kommandeur und dem Befehlshaber des in der Geltower Kaserne untergebrachten Einsatzführungskommandos (EFK) der Bundeswehr, Generalleutnant Friedrich Riechmann, mit verfolgen. Die Übertragung demonstrierte die hochmodernen Möglichkeiten, die das durch Ausbau eines alten Gebäudes entstandene Zentrum bietet. So kann zu allen im Ausland stationierten Truppen elektronisch Wort- und Bildverbindung hergestellt werden. Der Saal für Pressekonferenzen und den Empfang von Besuchergruppen ist u. a. mit Dolmetscherkabinen ausgestattet. In Arbeitsräumen finden Journalisten ausreichend Anschlüsse für ihre Laptops vor. Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Heinrich Dieter, wies auf die hohe Bedeutung der Auslandseinsätze deutscher Soldaten bei der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung hin. Darüber müsse die Öffentlichkeit noch stärker informiert werden. Das neue, von Oberst Manfred Pape geleitete PIZ biete dafür bessere Möglichkeiten als bisher. Im Vorjahr berichteten etwa 250 Journalisten live aus den Krisengebieten, in der Geltower Kaserne machten sich fast 2700 Besucher in 200 Gruppen mit der Arbeit des Einsatzführungskommandos vertraut, das alle Auslandseinsätze der Bundeswehr leitet. Das neue Informationszentrum ist zudem leichter zugänglich, da es über einen separaten Eingang vom Werderschen Damm aus verfügt. Das begrüßte in seiner Ansprache auch Oberbürgermeister Jann Jakobs. Mit der Eröffnung des neuen PIZ nach sechsmonatiger Bauzeit ist nur eines der umfangreichen Vorhaben auf dem Kasernengelände abgeschlossen. Für das Einsatzführungskommando werden mit einem Aufwand von mehr als 130 Millionen Euro modernste Bedingungen geschaffen. Herzstück ist die neue Operationszentrale, von der aus weltweit alle Auslandstruppen geführt werden. Sie soll Mitte nächsten Jahres fertiggestellt werden. Im Bau sind ebenso ein neues Wirtschaftsgebäude und eine Sporthalle. Erneuert und erweitert werden Hubschrauberlande- und Sportplatz. Insgesamt 15 aus den 30er Jahren und der DDR-Zeit stammende Gebäude werden saniert und modernisiert. Mit seinen etwa 600 militärischen und zivilen Mitarbeitern führt das EFK Auslandseinsätze, an denen 7600 Soldaten mit 3800 Land-, Luft- und Seefahrzeugen beteiligt sind. Die größten Kontingente sind auf dem, Balkan (3600) und in Afghanistan (1800) eingesetzt. Dazu kommen kleinere Gruppen, so eine Fregatte am Horn von Afrika, in Djibouti, Usbekistan und Georgien. Zurzeit wird ein Hauptquartier für künftige militärische Operationen der EU eingerichtet.
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: