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Landeshauptstadt: Viel Gefühl, Verzicht und Liebe

Lisa und Hans Krug feierten 65. Hochzeitstag

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Lisa (87) und Hans (88) Krug ziehen fröhlich durch die Gänge des Pflegewohnstifts in der Paul-Neumann-Straße. Dazu spielt Hans Zeun auf dem Akkordeon von der Liebe als Himmelsmacht. Die beiden rüstigen Mieter einer Wohnung im Stift - davon gibt es 38, hinzu kommen noch 80 Pflegeplätze – feierten gestern die eiserne Hochzeit nach 65 Ehejahren. Eisern, aber auch sehr liebevoll haben sie zusammengehalten und vor allem die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre überstanden. Und so zieht Lisa denn auch folgendes Resümee ihrer Ehe: „Viel Gefühl, viel Verzicht und viel Liebe.“ Liebe habe sie immer wieder zusammengeführt, auch wenn es mal Reibereien gab. Natürlich sind auch die beiden Töchter Barbara und Christa aus Potsdam und Teltow mit ihren Männern gekommen. Zur Familie gehören noch drei Enkel und vier Urenkel. Als Hochzeitsgeschenk gibt es fröhliche Zuneigung und einen Ausflug nach Lychen in der Uckermark, wo die beiden einst heirateten.

Als sich die Postangestellte Lisa und der Buchdrucker und Schriftsetzer Hans auf einer Urlaubsreise kennenlernten, schickte der Krieg schon seine Vorzeichen voraus. Hans musste an die Front und so blieben nur kurze Zeiten des Wiedersehens. 1941 verlobten sie sich und 1943 wurde geheiratet. Auch bei der Geburt der ersten Tochter reichte der Fronturlaub nicht, das frohe Ereignis mitzuerleben. „Aber bei der zweiten Hausgeburt war ich dabei“, verkündet der Jubilar noch immer stolz. Zuvor aber war während eines Lazarettaufenthaltes geheiratet worden. Hans durfte schwer verletzt in Lychen Station machen. Nach dem Krieg in Gefangenschaft geraten, lief er schließlich von Graz zu Fuß nach Hause,um endlich wieder bei seiner Lisa zu sein.1949 zog die Familie nach Babelsberg.

Was in Zeiten der Entbehrung nicht möglich war, wurde später nachgeholt. Große Reisen machten die Krugs aber erst, als sie 1986 nach mehrmaligen Anträgen aus der DDR ausreisen duften. Sie wohnten, getrennt von den Töchtern, in Westberlin und wurden nun von der Familie zurückgeholt. „Sie waren im März dieses Jahres mit die ersten Bewohner im Seniorenstift“, erzählt Christa Schilling und lobt die gute Rundumbetreuung, dif

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