Landeshauptstadt: Viel gelogen
ATLAS Von Günter Schenke Das Gerangel um das Alte Rathaus in den letzten fünf Jahren lässt sich nur mit Verwunderung registrieren. Nachdem das Haus vor der Bundesgartenschau 2001 geschlossen oder gar veräußert werden sollte, ließ die Stadt dann die Abwicklungspläne fallen und beauftragte eine PR-Beraterin, ein Konzept für einen Weiterbetrieb auszuarbeiten.
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ATLAS Von Günter Schenke Das Gerangel um das Alte Rathaus in den letzten fünf Jahren lässt sich nur mit Verwunderung registrieren. Nachdem das Haus vor der Bundesgartenschau 2001 geschlossen oder gar veräußert werden sollte, ließ die Stadt dann die Abwicklungspläne fallen und beauftragte eine PR-Beraterin, ein Konzept für einen Weiterbetrieb auszuarbeiten. Und siehe da, für das Folgejahr registriert Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer schon einen erfreulichen Genesungsprozess. Von Baufälligkeit, die bis zur Schließung führen müsse, ist nicht mehr die Rede, auch nicht von Betriebskosten, welche den städtischen Haushalt überfordern. Es muss ziemlich viel gelogen worden sein in den vergangenen Jahren. Warum, bleibt unerfindlich. Jetzt spricht die Kulturbeigeordnete von einer stufenweisen Sanierung des über 250 Jahre alten Hauses, das nach Kriegszerstörung im Jahre 1963 in einem einzigartigen Kraftakt unter den schwierigen DDR-Bedingungen samt der benachbarten Knobelsdorff-Fassade eine Wiederauferstehung erlebte. Selbst eine Neueröffnung der Gastronomie kündigt Frau Fischer an samt dem Bacchuskeller – vielen Potsdamern als exquisiter Ort der Geselligkeit bekannt. Ob es notwendig ist, auf die Wiedereröffnung bis zur abgeschlossenen Sanierung zu warten, bleibt zu bezweifeln. Die nämlich kann noch viele Jahre dauern. Eine Wiederbelebung aber wäre umso besser, je früher sie stattfindet.
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