Landeshauptstadt: Viel Lärm um das Lenin-Denkmal
Innenstadt - Und das ausgerechnet am 95. Jahrestag der Oktoberrevolution: Ein CDU-Antrag zur Lenin-Statue, die früher vor dem Haus der Offiziere in der Hegelallee stand, sorgte am Mittwochabend für Diskussionen im Stadtparlament.
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Innenstadt - Und das ausgerechnet am 95. Jahrestag der Oktoberrevolution: Ein CDU-Antrag zur Lenin-Statue, die früher vor dem Haus der Offiziere in der Hegelallee stand, sorgte am Mittwochabend für Diskussionen im Stadtparlament. Die CDU wollte die Stadt beauftragen, eine Wiederaufstellung der Statue zu verhindern. Dass die Figur auf der Denkmalliste des Landes steht, sei kein Argument für eine öffentliche Aufstellung, heißt es in dem Antrag: „Die Biografie von Lenin weist ihn nicht zwingend als einen aufrechten Demokraten aus, schon gar nicht mit einem Denkmalstatus.“
Das stieß bei den Fraktionen von Linke und Andere auf Widerspruch: Wenn man das demokratische Verständnis als Maßstab für oder gegen ein Denkmal anlege, dann seien „50 Prozent der Denkmäler in Potsdam“ fragwürdig, sagte Christine Anlauff (Die Andere) und verwies auf die Preußenkönige oder General Steuben, was für allgemeine Erheiterung sorgte. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg kritisierte den CDU-Antrag als „in sich widersprüchlich“. Auf Anregung von Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) einigte sich das Stadtparlament schließlich auf eine „Nichtbefassung“ mit der Frage: Zuständig sei der Denkmalschutz, außerdem gebe es bereits einen SVV-Beschluss von 2006, sagte Hüneke. „Wenn man mit dem Antrag erreichen will, dass nicht so viel über Lenin gesprochen wird, dann ist das jedenfalls gescheitert“, resümierte Scharfenberg bissig. Das Lenin-Denkmal war 2004 vom Investor abmontiert worden. Er hatte damals eine Restaurierung in Aussicht gestellt.jaha
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