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Sport: Viel Raum für Hoffnung

Der HSC Potsdam verstärkt sich für die kommende Oberliga-Saison recht spektakulär und will sich in der Perspektive in der Handball-Regionalliga Nordost der Frauen etablieren

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Die Sonne lachte am gestrigen Montagmittag über der Firmenzentrale von Günther Rhauda in der Babelsberger Fritz-Zubeil-Straße. Auffallend entspannt und gut gelaunt wirkten der Hauptsponsor des Frauenhandball-Oberligisten HSC Potsdam und der wenig später hinzu gekommende Trainer Sascha Gremmel. Was beide zu vermelden hatten, erstaunte, kommt fast einer Zäsur gleich: Das einzige überregional präsente weibliche Handballteam der Landeshauptstadt wird das Gesicht seiner Stammformation erheblich verändern und qualitativ aufwerten. Gerüchte darüber hielten sich während der vergangenen Wochen hartnäckig. Die Konsequenz, mit der jetzt nach dem unbefriedigenden Verlauf der beiden vergangenen Spielzeiten gehandelt wurde, ist jedoch bemerkenswert. Und sie macht den HSC nach der Vorstellung der neuen Spielerinnen zum Kandidaten für eine schnelle Rückkehr in die Regionalliga.

Die Hoffnungen auf ein schnelles sportliches Emporkommen machen sich dabei nicht nur an der aktuellen Junioren-Nationalspielerin Vivian Erdmann fest, die in Potsdam ein Studium für Sport und Geschichte aufnehmen wird. Die 19-Jährige, die es als Linksaußen in der vergangenen Saison für den Frankfurter HC in der Bundesliga auf 22 Einsätze brachte, warf in den beiden Finalspielen um den Landespokal für den Frankfurter HC II gegen ihren künftigen Verein insgesamt zwölf Tore. In Frankfurt besetzt derzeit Nationalspielerin Mandy Hering ihre Position. Vivian Erdmann, die schon vor einem Jahr nach Potsdam wechseln wollte, dann aber vom FHC ein Angebot für die Bundesliga bekam, quartiert sich erst einmal bei ihren Eltern daheim in Belzig ein und pendelt zwischen ihrer Geburtsstadt und Potsdam.

Das Niveau des HSC werden auch die beiden vom Liga-Kontrahenten HSV Falkensee nach Potsdam kommenden Franziska Dahnert (23/Rückraum) und Antje Schreiterer (31/Kreis) anheben. „Sie waren die beiden spielbestimmenden Persönlichkeiten in Falkensee“, weiß Rhauda, der mit beiden schon vor einiger Zeit ein sehr gutes Gespräch hatte, in dessen Folge der Wechsel nach Potsdam zustande kam. Während Franziska Dahnert Regionalliga-Erfahrung besitzt, spielte die Polizeibeamtin Antje Schreiterer zwischen 1998 und 2001 für Tasmania Neukölln in der 2. Bundesliga. „In Falkensee war die Situation zuletzt im Verein ziemlich unbefriedigend. Wir freuen uns jetzt auf Potsdam“, so die einstige Pharmazie-Studentin Franziska Dahnert.

Freut sich Potsdam auf die nicht nur sportlich attraktiven neuen Spielerinnen des HSC Potsdam? Günther Rhauda ist sich schon mal sicher, dass „die Leute zu unseren Spielen kommen, wenn wir gewinnen.“ Und Sascha Gremmel meint: „Es wird für mich auch eine neue Erfahrung, mit Spielerinnen so hoher Qualität zusammen zu arbeiten.“ Die Saisonvorbereitungen beim HSC beginnen am 23. Juni, das erste Punktspiel tragen die Potsdamerinnen am 21. September bei Lok Rangsdorf aus. Fehlen werden dann die zum Regionalligisten Berliner TSC wechselnde Torhüterin Sissy Seidel, die in der vergangenen Saison nur sporadisch zum Einsatz gebrachte Rückraumspielerin Nora Block und auch die polnische Aufbauspielerin Barbara Skorzynska. Andererseits arbeitet der HSC an der Verpflichtung einer weiteren leistungsstarken Feldspielerin.

Thomas Gantz

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