Landeshauptstadt: Viel zu tun
BEWERBUNG UM KULTURHAUPTSTADT EUROPAS
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BEWERBUNG UM KULTURHAUPTSTADT EUROPAS LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Natürlich hätte der Startschuss für die Bewerbungskampagne Potsdams als Kulturhauptstadt Europas 2010 auch ein Top-Kultur-Highlight sein können. Aber dass heute ab 15 Uhr die Potsdamer Bürger mit Schirmen die Schirmherrschaft übernehmen werden, hat auch seinen Reiz. Denn sicher ist: Ohne eine sowohl zahlenmäßig hohe wie qualitativ ansprechende Beteiligung der Potsdamer selbst wird es nichts mit der europäischen Kulturhauptstadt in sechs Jahren. Der Chef der Potsdam 2010 GmbH, Moritz van Dülmen, sprach gestern zu Recht vom Startschuss für einen Bewerbungsmarathon. Der hält neben zahlreichen Terminvorgaben drei entscheidende Aufgaben bereit: Zum einen als Grundvoraussetzung überhaupt die bestehende Qualität von Kultur in der Stadt absichern. Dann den Wettbewerb mit den 16 Konkurrenzstädten zu bestehen, die allesamt mit vielen Ideen um den Zuschlag kämpfen werden. Zum anderen schon jetzt den Nachweis zu erbringen, dass Potsdam würdig ist, im Jahr 2010 Kulturhauptstadt Europas zu sein. Am kommenden Dienstag soll das offizielle Bewerbungsschreiben an Kulturministerin Johanna Wanka übergeben werden. Diese „Winteredition“ soll bis zum 30. Juni zur „Sommeredition“ weiterentwickelt werden, die dann auch die Juroren im Bundesrat überzeugen will. Die Überarbeitung wird nötig sein, denn nicht nur, dass das Land noch eigene Anregungen einbringen wird. Auch haben die ersten Diskussionen im Programmbeirat und in der Öffentlichkeit gezeigt, dass an der Bewerbung noch gefeilt werden muss. Zum einen, das gab Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer gestern zu, gibt es noch redaktionelle Mängel. Zum anderen gibt es Kritik am Konzept selbst. So ist offenbar das wichtige Thema Jugend darin noch unterrepräsentiert. Genügend Arbeit also noch bis Ende Juni. Doch die Bewerbung wird nicht mal das Papier, auf dem sie steht, wert sein, wenn es nicht gelingt, möglichst viele Potsdamer zu „Botschaftern“ der Bewerbung zu machen, wie Projektleiter Moritz van Dülmen formulierte. Dass da noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist, zeigt die Tatsache, dass zum Start der Werbekampagne noch mit dem Slogan „Kulturhauptstadt Potsdam 2010“ gearbeitet wird. Schon in drei Monaten, so van Dülmen, soll es nur noch „Potsdam 2010“ heißen. Dafür werden heute in der Schiffbauergasse hoffentlich viele Schirme aufgespannt. Michael Erbach
Michael Erbach
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