ATLAS: Viele Fragen
Es klingt wie eine neue Posse in der an bizarren Vorgängen nicht eben armen Potsdamer Bauverwaltung. Ein Investor kauft ein Grundstück, das die Stadt nicht haben wollte, das sie aber braucht, um dort eines wohl noch sehr fernen Tages den Stadtkanal wieder auszubuddeln.
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Es klingt wie eine neue Posse in der an bizarren Vorgängen nicht eben armen Potsdamer Bauverwaltung. Ein Investor kauft ein Grundstück, das die Stadt nicht haben wollte, das sie aber braucht, um dort eines wohl noch sehr fernen Tages den Stadtkanal wieder auszubuddeln. Der Investor aber will das Grundstück eigentlich gar nicht, er übt damit Druck auf die Stadt aus, damit sie ihm bei einem anderen Projekt den Weg ebnet. Manche nennen so etwas Erpressung. Doch es bleiben Fragen: Warum hat die Stadt den betreffenden Bereich der Dortustraße nicht zum Sanierungsgebiet erklärt? Warum hat sie nicht in irgendeiner schriftlich fixierten Weise dargelegt, dass das stadtplanerische Ziel die Wiederherstellung des kompletten Stadtkanals ist – von der Kellertorbrücke über die Straße Am Kanal, die Yorck- und die Dortustraße bis zur Planitz? Es mag sein, dass das Rathaus rechtlich auf der sicheren Seite ist. Es mag sein, dass die Drohung des Investors ins Leere läuft, weil er dort nicht bauen darf. Fakt ist aber: Will die Stadt den Kanal wiederhaben, braucht sie dieses Grundstück. Irgendwann. Und dann muss sie es kaufen. Oder, wenn das nicht geht, enteignen. Und das erinnert doch irgendwie an einen anderen Konflikt. Gab es da nicht mal irgendwo einen Uferweg?
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