INTERVIEW: „Viele haben Angst vor einem ständigen Verkehrschaos“
Frau Steiner, Sie haben im Norden der Stadt 1000 Handzettel in Briefkästen geworfen, auf denen Sie die Potsdamer darum bitten, sich am Bürgerhaushalt zu beteiligen. Was hat Sie dazu bewegt?
Stand:
Frau Steiner, Sie haben im Norden der Stadt 1000 Handzettel in Briefkästen geworfen, auf denen Sie die Potsdamer darum bitten, sich am Bürgerhaushalt zu beteiligen. Was hat Sie dazu bewegt?
Ich finde, dass die Stadtverwaltung und die Politik in Potsdam nicht vorausschauend genug planen und sich die Bürger daher mehr einbringen müssen. Ich habe schon in diversen Bürgerinitiativen – zum Beispiel für besseren Lärmschutz am Krongut Bornstedt –, erlebt, dass so bessere Lösungen gefunden werden können.
Wo fehlt es an Konzepten für die Zukunft?
Vor allem beim Verkehr. Ich finde es unverständlich, dass gerade der Norden der Stadt wächst und wächst, aber keine neuen Entlastungsstraßen geplant sind. Viele Leute, die ich kenne, haben Angst davor, dass in ein paar Jahren ein ständiges Verkehrschaos in Potsdam droht. Und es ist keine Lösung, wie sie jetzt praktiziert wird, den Autofahrer als Buhmann zu sehen.
Wie meinen Sie das?
Ich habe das Gefühl, dass Verantwortliche wie der grüne Baudezernent Herr Klipp – der mit Fahrrad nur einige Minuten zum Rathaus braucht – das Thema Verkehr völlig ignorieren oder Autos am Liebsten verbannen wollen. Dabei ist der motorisierte Individualverkehr sehr wichtig, etwa für die Wirtschaft, weil Unternehmer eben von A nach B kommen müssen. Nicht jeder kann dafür auf das Rad zurückgreifen. Hier im Norden ist auch das Angebot im öffentlichen Nahverkehr noch sehr dünn. Insofern hoffe ich, dass während des Bürgerhaushaltsverfahrens auch Vorschläge zum Verkehr gemacht werden.
Die Fragen stellte Henri Kramer
Die Steuerberaterin Jacqueline Steiner ist 48 Jahre alt und wohnt seit 2001 in Bornstedt. Sie ist Mitglied des ehrenamtlichen Projektteams für den Bürgerhaushalt.
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