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Schwere Aufgabe. Pavel Dotchev (45) war unter anderem Trainer bei FC Rot-Weiß Erfurt und beim SC Paderborn. Am 13. September 2010 wurde er neuer Cheftrainer des SV Sandhausen in der 3. Liga.

© Imago/ Karina Hessland

Sport: Viele Mosaiksteinchen

Sandhausens Trainer Pavel Dotchev übernahm eine schwere Aufgabe und will gegen den SVB 03 siegen

Stand:

Herr Dotchev, Sie übernahmen erst im September den Trainerposten beim SV Sandhausen. Was für ein Team fanden Sie vor, worauf haben Sie besonderen Wert bei der Umgestaltung gelegt und wie gut ist das Ihrer Meinung nach schon gelungen?

Ehrlich gesagt, ist das noch gar nicht gelungen. Ich habe mir das wirklich leichter vorgestellt. Im Vorfeld habe ich natürlich meine Auskünfte über das Team bekommen und dachte – okay, das schaffst du. Mir ging es da vor allem um zwei Dinge: Die geistige und körperliche Frische sollte in die Mannschaft zurückkehren. Doch dann liefen die ersten drei Spiele nicht so richtig, das wirkte sich aufs Selbstbewusstsein aus. Der Druck wurde größer. Die Mannschaft hat sich noch nicht stabilisiert und braucht noch Zeit. Ich habe als Trainer da viele kleine Mosaiksteinchen, die ich zu einem Bild formen muss.

Einige Spiele wurden auch unglücklich verloren ...

Ja, so ist das im Fußball. In Unterhaching haben wir unentschieden gespielt und zwei Punkte verloren. Gegen Ahlen haben wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich gefangen und gegen Regensburg sah es nicht besser aus. Hinzu kamen personelle Probleme: Drei Spiele hintereinander konnte ich nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Aber wir dürfen nicht verzweifeln, jetzt muss ein Sieg her.

Seit 2005 waren Sie Trainer beim FC Rot-Weiß Erfurt und konnten die Mannschaft stabilisieren. Wie sehen solche Aussichten in Sandhausen aus?

Ich will hier langfristig etwas aufbauen. Das habe ich schon oft gemacht und ich weiß, wie das geht. Wir müssen jetzt diesen Negativtrend abfangen und eine solide Basis schaffen. Spieler mit guten Namen allein genügen nicht. Hier ist mit sehr guten Leuten leider noch nichts zusammengewachsen. Allerdings sollte man auch keine Wunder erwarten.

Ihr Team wurde vor Saisonbeginn als großer Favorit gehandelt – nicht zuletzt, weil es sich erheblich verstärkt hatte. Auch mit mehreren Spielern, die über Zweitligaerfahrung verfügen. Inzwischen steht Sandhausen auf dem 18. Tabellenplatz in der Abstiegszone. Woran liegt das?

Nehmen wir nur Leute wie Roberto Pinto. Ein Top-Mann, den ich bis jetzt verletzungsbedingt aber noch gar nicht einsetzen konnte. Wir haben in der Tat sehr gute Leute zur Verfügung. Allerdings stimmt das als Mannschaft noch nicht. Das muss wie gesagt noch zusammenwachsen. In Babelsberg ist das eine andere Sache. Der Trainer kennt seine Spieler und hat das Team selbst aufgebaut. So kann man eine Mannschaft auch besser formen.

Der SVB kommt nun am Samstag nach Sandhausen – wie schätzen Sie das Team um Trainer Dietmar Demuth ein?

Das ist vor allem ein sehr ernst zu nehmender Gegner. Wenn man sieht, wie die Jungs vor einer solch tollen Kulisse wie in Dresden in Unterzahl gewonnen haben, das ist schon beachtlich. Alle kennen sich dort sehr gut, sind mannschaftlich gewachsen, und vor allem hat Didi Demuth meinen größten Respekt.

Und wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken Ihres Teams?

Meine Mannschaft ist für mich noch immer wie eine kleine Wundertüte. Das ist sehr schwer einzuschätzen. Wir können jeden schlagen. Aber wir können eben auch gegen jeden verlieren.

Babelsberg musste sich nach zwei Überraschungssiegen in Unterzahl gegen Heidenheim und Dresden am vergangenen Samstag zu Hause Saarbrücken geschlagen geben und erlitt einen herben Rückschlag. Wie wirkt sich so etwas auf eine Mannschaft aus, mit welchem Auftreten rechnen Sie?

Das ist ganz einfach zu erklären. Als Außenseiter spielst du viel lockerer, weil du nichts zu verlieren hast. Mir wäre allerdings lieber, wenn die Babelsberger erst im übernächsten Spiel an eine Wiedergutmachung denken.

Das wird abzuwarten sein. Sind Sie personell gut gerüstet?

Stefan Zinnow und Kristjan Glibo sind langzeitverletzt, ansonsten sind alle Mann an Deck.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

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