Landeshauptstadt: Viele Schüler krank
Gesundheitsamt eingeschaltet / Ursache Norovirus
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Das Gesundheitsamt Potsdam ist auf der Suche nach der Ursache vermehrter Norovirus-Erkrankungen bei Potsdamer Schülern und Lehrern in den vergangenen Tagen. Unter anderem die Schulleiterin der Rosa-Luxemburg-Grundschule hatte das Amt eingeschaltet, weil seit vergangener Woche immer mehr Eltern ihre Kinder zu Hause lassen mussten. Als Grund für die Magen-Darm-Beschwerden sind nach einer ersten Analyse des Gesundheitsamtes humane Noroviren ausgemacht worden. Um die Ursache des Virus’ zu finden, musste selbst der Caterer Proben des Essens abgeben. Das Ergebnis der Analyse steht noch aus, erklärte Stadtsprecherin Rita Haack.
Vor allem Ende vergangener und Anfang dieser Woche sind in einigen Schulen die Krankmeldungen angestiegen. „In Stuhlproben von erkrankten Schülern wurden Noroviren nachgewiesen“, teilte Haack auf Anfrage mit. Insgesamt seien Schüler und Lehrer an vier Schulen in Potsdam von dem Virus betroffenen. Der stark ansteckende Norovirus verursacht vor allem bei Kindern und älteren Menschen Beschwerden, die sich durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Mattigkeit und erhöhte Körpertemperaturen äußern. Symptome, wie sie die Betroffenen an den Schulen hatten und haben. Deutschlandweit gab es laut Robert-Koch-Institut knapp 200 000 gemeldete Fälle im Jahr 2007.
Schwere Krankheitsbilder scheint der momentane Virus nicht verursacht zu haben. Zumindest das städtische Klinikum Ernst von Bergmann gab gestern Entwarnung. Im Krankenhaus selbst gebe es keine Welle von erkrankten Schülern mit entsprechenden Magen-Darm-Beschwerden, sagte Klinik-Sprecherin Damaris Hunsmann. Vermutlich würden die Kinder ambulant beim Hausarzt behandelt.
Behandlungsmethoden gegen das Virus gibt es nach Aussage von Ärzten keine – lediglich Medikamente, die die Symptome lindern, sind zu haben. Das Virus selbst soll nach spätestens drei Tagen im Körper wieder verschwunden sein, auch laut dem Potsdamer Gesundheitsamt sei die Erkrankungsdauer in den jetzt bekannten Fällen „kurz“. Doch sei das Virus nach Auskunft des Robert-Koch-Institutes hartnäckig in der Übertragung. Bis zu zwölf Tage soll es auf Teppichen überleben können. Hygiene sei die beste Methode der Prävention. In den Potsdamer Schulen sind in den letzten Tagen daher vom Gesundheitsamt unter anderem Wasserspender, Essen, Schulmilch, Kühlschränke und andere mögliche Infektionsherde überprüft worden. Bislang ohne die genaue Ursache zu kennen. jab
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