Von Michael Meyer: Vielfalt und Erfolge
Der Märkische Turnerbund feiert 20 Jahre Bestehen und wählt neues Präsidium
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Jägersalti, Trompetensoli, Sprünge, Tän- ze, Schmetterbälle – das Spektrum sportlicher Betätigung ist nirgends so breit wie im Märkischen Turnerbund (MTB). Der wurde am 8. Dezember 1990 auf dem 1. Landesturntag in Frankfurt (Oder) gegründet, blickt also heute auf sein 20-jähriges Bestehen zurück und wird dieses am Samstag ausführlich würdigen: Mit einer Festveranstaltung ab 10 Uhr in der Brandenburger Staatskanzlei mit hochrangigen Gästen, mit dem 8. Landesturntag ab 13 Uhr an gleicher Stätte und einer Jubiläums- Sportschau ab 17 Uhr in der Potsdamer Sporthalle Heinrich-Mann-Allee.
Insgesamt 14 Fachbereiche umfasst der MTB (siehe Kasten). „Wir haben damals die Struktur der Altbundesländer übernommen“, begründet Rolf Lorenz die große Bandbreite des MTB. Lorenz, leidenschaftlicher Turner seit Kindesbeinen, ist seit 1998 Geschäftsführer des Märkischen Turnerbundes und derzeit mit seinen Mitstreitern dabei, alles für einen reibungslos verlaufenden Samstag vorzubereiten. Die sportlichen Resultate stimmen – nicht nur im Gerätturnen, wo der SC Cottbus in diesem Jahr zum neunten Mal Deutscher Mannschaftsmeister und sein Ass Philipp Boy Mehrkampf-Vizeweltmeister sowie Mannschafts-Europameister und Team-WM-Dritter wurde. „Natürlich stehen diese Ergebnisse ganz oben“, meint Rolf Lorenz. „Aber auch in anderen Bereichen sind Kader nachgewachsen, die uns stolz machen.“ Cindy Nökel aus Bademeusel beispielsweise ist mit dem deutschen Faustball-Nationalteam aktuelle Vize-Weltmeisterin. Sarah Baganz aus Beelitz wurde WM-Fünfte im Rope Skipping, also Seilspringen. Die Fanfarenzüge Strausberg und Potsdam holten bei den diesjährigen WM in Potsdam Gold und Silber. Und die Hip-Hop-Tänzer des RokkaZ e.V. Potsdam sind zweifache Formations-Weltmeister 2010 mit der Solo- WM-Zweiten Asina Musa in ihren Reihen.
Natürlich gibt es nicht nur eitel Sonnenschein. „Einige kleinere Fachbereiche entwickeln sich nicht wie erhofft in die Breite“, sagt Lorenz und nennt als Beispiel Prellball und Orientierungslauf. Jeweils nur zwei Vereine haben sich dem Rope Skipping und dem Indiaca – einem aus Südamerika stammenden volleyball-ähnlichen Spiel mit einer Art Federball – verschrieben. Gerätturnen ist aber das größte Pfund, mit dem der MTB wuchern kann. Das jährliche Cottbuser „Turnier der Meister“ ist weltbekannt, in Potsdam trainiert Julian Drescher 30 Mädchen und Jungen ab 3. Klasse in der Turntalentschule. Der Cottbuser Sylvio Kroll, Barren-Weltmeister von 1985 und zweifacher Olympiazweiter in Seoul, soll am Samstag ebenso wie Potsdams früherer Bundesliga-Turner Rene Kramer neu in das MTB-Präsidium gewählt werden. Präsident Klaus Zacharias aus Guhrow wird nach acht Jahren an der Verbandsspitze für eine dritte Amtszeit kandidieren.
Auf der Jubiläums-Sportschau am frühen Samstagabend werden dann unter anderem der letztjährige Rhönrad-Weltmeister Robert Maaser aus Strausberg, das Berliner Kraftakrobatik-Trio Nikiferow und die Rhythmischen Sportgymnastinnen des gastgebenden SC Potsdam Proben ihres Könnens zeigen. Karten dafür gibt es noch an der Abendkasse.
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