Sport: „Vielleicht hat es so sein sollen“
Hanka Kupfernagel startet in Peking nicht im Cross
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Die Enttäuschung war Hanka Kupfernagel gestern noch anzumerken. Im Rahmen ihrer Olympiavorbereitung hatte sie den Weltcup in Madrid im Terminplan fett unterstrichen, doch aus dem Vergleich mit der internationalen Mountainbike-Elite wird nichts. „Seit Freitag leide ich unter einer so starken Erkältung, dass ich erst einmal alle Rennen absagen musste“, sagt die Profi-Fahrerin aus Werder an der Havel. „Die Olympischen Spiele haben oberste Priorität, und da darf und will ich nichts riskieren.“
Mit der Absage, die sie den Spaniern schweren Herzen mitteilen musste, sind nun allem Anschein nach auch alle Hoffnungen Kupfernagels, in Peking in die Mountainbike-Entscheidungen einzugreifen, ad acta gelegt. Gerade in Madrid sei sie zu gern noch einmal an den Start gegangen, um sich im internationalen Maßstab zu testen. Das wäre gut ausgegangen – da ist sie sich sicher: „Die Strecke dort liegt mir. Aber ich hätte am Mittwoch in aller Frühe starten müssen, und das wäre nicht gut für die Gesundheit“, sagt die 33-Jährige. „Somit ist das sehr schade, denn ich wollte in Peking sowohl auf der Straße als auch mit dem Mountainbike starten. Vielleicht hat es so sein sollen. Nun also volle Konzentration auf die Straße.“
Nach dem mehrwöchigen Trainingslager unter der Sonne Mallorcas stand am Mittwoch vergangener Woche im belgischen Fleche Wallone der erste Straßen- Weltcup dieser Saison auf dem Plan. Also ein erstes Abtasten, wo man selbst steht und wie weit die anderen sind. Im Hauptfeld kam Hanka Kupfernagel als 38. ins Ziel und war damit recht zufrieden. „Das war meine Zielstellung, und darauf kann ich aufbauen.“
Als nächstes steht am 16. Mai die Tour de L“Aude in Frankreich an. Diese gilt als eine der größten internationalen Rundfahrten für Frauen und passt somit bestens in den Olympia-Vorbereitungsplan der amtierenden Straßen-Radweltmeisterin. Bis dahin werden die Straßen im Schwarzwald als Trainingsstrecken genutzt. Im Süden Deutschlands bereitet sie sich gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und Trainer Mike Kluge auf die anstehenden Aufgaben vor. „Das ist aber auch abhängig vom Wetter“, sagt sie. „In den vergangenen Tagen war das hier sehr unfreundlich. Vielleicht verlegen wir das Training auch noch.“
Bis zum Start in Peking will Hanka Kupfernagel noch zwei bis drei Rundfahrten absolvieren. Die Thüringen-Rundfahrt Ende Juli soll die letzte vor den Olympischen Spielen sein.
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