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Favoritensieg. Robert Kopiske (rechts) – hier im Finalkampf gegen seinen Vereinsgefährten Martin Setz – wurde zum fünften Mal Deutscher Meister.

© Olaf Möldner

Sport: Vier auf dem Podest

Kopiske und Zimmermann Deutsche Judo-Meister – knapp 2000 Zuschauer in der MBS-Arena

Stand:

Volle Ränge, tolle Stimmung: Die erstmals in Potsdam ausgetragenen Deutschen Judo-Meisterschaften am vergangenen Wochenende waren ein Erfolg auf der ganzen Linie. Viel Zeit und Mühen hatte der gastgebende UJKC Potsdam investiert, um den rund 200 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet einen würdigen nationalen Wettkampf zu ermöglichen.

In der neuen MBS-Arena im Luftschiffhafen gab es dann auch gleich am Samstag vier Medaillen für die Gastgeber zu feiern. Erwartungsgemäß setzten sich die favorisierten Roberts des UJKC in ihren Gewichtsklassen durch und stießen in den Finals überraschenderweise auf Vereinsgefährten. In der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm traf Robert Kopiske auf Martin Setz und bezwang ihn mit zwei halben Punkten (Waza-Ari).

Nach der Entscheidung im Leichtgewicht schauten die Potsdamer Fans voller Spannung auf das Finale in der Gewichtsklasse über 100 kg. Auch hier wurde der Favorit seiner Rolle gerecht: Robert Zimmermann bezwang seinen Vereinsgefährten Levent Weiß ebenso vor der Zeit wie zuvor Robert Kopiske. „Ich hatte mir den Sieg ganz fest vorgenommen und bin nun sehr glücklich“, sagte Zimmermann nach dem Fight, der in seiner Heimatstadt seinen siebten Deutschen Meistertitel erkämpfen konnte.

„Es war ein guter Tag für uns beide“, befand Levent Weiß. „Für mich war es ein wichtiger Schritt nach vorn. Ich wusste natürlich um Roberts Favoritenrolle. Aber bei den Männern den zweiten Platz zu legen, ist großartig.“ Mit erst 20 Jahren hat Weiß, der derzeit die 13. Klasse besucht, noch eine Judo-Karriere vor sich. „Während Roberts Leben komplett duchstrukturiert ist, werden wir bei Levent daran noch arbeiten müssen“, befand Trainer Axel Kirchner, der mit den Leistungen der beiden sehr zufrieden war.

Zufrieden war auch Robert Kopiske mit seinem Auftritt. Ebenso wie „der große Robert“ hatte auch Potsdams Leichtgewicht einen Kollegen als Gegner im Finale – und auch Martin Setz hielt wacker gegen den Favoriten mit. „Er ist ein sehr starker Gegner, wir kennen uns ja vom Randori“, so Kopiske, der sich in Potsdam über seinen fünften Deutschen Meistertitel freuen konnte. Feiern war am Samstagabend jedoch nicht mehr viel möglich, denn bereits in dieser Woche steht ein volles Programm für Kopiske an. Am Wochenende geht es nach Belgien zum European Cup und anschließend steht in Düsseldorf der Weltcup an.

Auch der gestrige Sonntag hielt aus Potsdamer Sicht noch einmal zwei Entscheidungen bereit. In der Gewichtsklasse bis 57 kg musste Virginia Mahlow wegen eines ausgekugelten Ellenbogens aufgeben, während sich bei den Männern Maxym Chykurda in der Klasse bis 90 kg mit dem fünften Platz zufriedengeben musste.

Die neue Halle, das Ambiente, die guten Leistungen und nicht zuletzt auch das faire Publikum: All das fand auch bei Bundestrainer Detlef Ultsch Anklang, der das Geschehen vom Mattenrand aus verfolgte. „Auch wenn die Top-Athleten wie etwa Olympiasieger Ole Bischof fehlten, war das hier eine ganz tolle Veranstaltung, die wir bestimmt nicht zum letzten Mal erlebt haben.“

Da allerdings täuschte sich Ultsch. Denn: Wenn es nach Trainer Axel Kirchner geht, wird der Verein wegen der Belastung der Athleten keine solch große Meisterschaft mehr ausrichten. „Die Sportler bauen bis in den Abend hinein ab, gehen am Montag zur Schule und müssen am Wochenende wieder Wettkämpfe bestreiten“, so der Trainer. „Es war schön, muss aber nicht nochmal sein.“

Henner Mallwitz

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