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Vierlinge in Potsdam: Vier auf einen Streich

Patenonkel Jann Jakobs gratulierte den Potsdamer Vierlingen Johanna, Franziska, Charlotte und Alexander am Mittwoch zum zehnten Geburtstag. Wir haben die Geburtstagskinder besucht.

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Potsdam - „Ich will zuerst rankommen, ich war eine Minute früher auf der Welt als du!“ Ob auf dem Jahrmarkt, im Spielzimmer oder bei der Platzierung für das Familienfoto – bei Familie Kübler aus Babelsberg werden fast alle Entscheidungen nach dem Prinzip der Geburtsreihenfolge getroffen. Für Alexander eine feine Sache, auch Franziska und Johanna können sich nicht beklagen. Doch Charlotte passt das manchmal so gar nicht, sie ist die Jüngste der Potsdamer Vierlinge. Zehn Jahre alt geworden sind die vier jedoch alle am selben Tag, nämlich am dritten Februar.

Gefeiert haben sie zusammen mit ihren beiden älteren Schwestern Beatrice und Katharina schon mehrfach. Am Mittwoch gratulierte auch Oberbürgermeister und Patenonkel Jann Jakobs nachträglich zum Geburtstag. Das Wohnzimmer ist mit großen Luftballons und bunten Girlanden geschmückt. Obwohl der Geburtstag nun schon drei Wochen her ist, häufen sich noch immer riesige Geschenkeberge vor dem Kamin.

Vierlinge sind die besten Freunde

Auch Jakobs überrascht mit einem Präsent – es gibt Kinogutscheine. „Das ist immer eine gute Sache“, sagt Mama Josephine Kübler. „Für eine achtköpfige Familie ist so ein Kinobesuch einfach viel zu teuer.“ Jakobs verspricht Alex, mit ihm in einen Cowboy- oder Piratenfilm zu gehen. Auch sonst ist er oft bei der Familie zu Besuch.

Die Vierlinge sind untereinander die besten Freunde. „Wir halten super zusammen“, sagt Franziska. Für Alex kann es schon mal zur Herausforderung werden, sich gegen seine fünf Schwestern durchzusetzen: „Es wäre schon toll, einen Bruder zu haben. Dann könnten wir auch mal Jungssachen machen.“ Dennoch, die Bindung zwischen den Vierlingen ist enger als zwischen normalen Geschwistern. „Sie teilen alles miteinander und gehen auch in dieselbe Schulklasse“, sagt Mama Kübler.

"Einer geht immer verloren"

Das Leben in einer Großfamilie ist Kübler, die selbst vier Geschwister hat, gewohnt. Für die 48-Jährige stand schon früh fest: wenn eine Familie, dann lieber groß als klein. Auch die Kinder haben den Vorteil einer Großfamilie für sich entdeckt: Es ist immer jemand zum Spielen da. „Eifersüchteleien gibt es kaum“, sagt die 13-jährige Beatrice, „nur wenn einer ein tolleres Geschenk bekommt als der andere.“

Die größte Herausforderung im Alltag ist die Logistik. „Eben mal schnell losgehen funktioniert bei uns nicht. Wir müssen alles langfristig planen“, erklärt Kübler. Vor allem bei Unternehmungen mit der ganzen Familie ist die Verlustangst manchmal groß. „Einer geht immer verloren“, sagt die Grundschullehrerin und lacht. Dennoch, Weihnachtsmarkt und Rummel werden auf keinen Fall ausgelassen.

Zum Geburtstag gibt´s ein Hauskonzert

Bei der Familie geht es immer turbulent zu. „Als die Kinder noch jünger waren, war es mein größter Wunsch, einfach mal wieder ein Buch lesen zu können“, sagt Kübler. Heute nimmt sie sich die Zeit, die sie braucht – macht regelmäßig Sport und spielt Quartett. Musikalisch ist auch der Rest der Familie. Von Klavier über Cello bis hin zum Schlagzeug – alle sechs Geschwister gehen zum Musikunterricht. An Papas Geburtstag gibt es dann auch mal ein kleines Hauskonzert.

Die Pubertät lässt Kübler trotz der vielen Warnungen gelassen auf sich zukommen: „Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell, vorbereiten kann man sich darauf eh nicht.“

Mareike-Vic Schreiber

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