Landeshauptstadt: Vier Jahre Jugendhaft für Drogendealer Prozess nach Schlag gegen Drogen-Szene

Ein 22 Jahre alter Drogendealer aus Potsdam ist am Montag am Landgericht zu einer Jugendstrafe von vier Jahren verurteilt worden – ohne Bewährung. Das sagte Gerichtssprecher Frank Tiemann gestern den PNN. Der Angeklagte habe sich in der Verhandlung geständig gezeigt. Letztlich hätten ihm ab Februar 2010 zehn Drogengeschäfte nachgewiesen werden können, so Tiemann. In das Strafmaß seien zudem zwei weitere Delikte – Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung – eingeflossen. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft dem 22-Jährigen auch den Anbau und die Herstellung von Betäubungsmitteln vorgeworfen. Laut der Anklagebehörde sollte er zudem in 28 Fällen unerlaubte Geschäfte mit Drogen gemacht zu haben – im Wesentlichen mit Marihuana. Mehrere Anklagepunkte seien nach den Ausführungen des Angeklagten eingestellt worden, so Gerichtssprecher Tiemann.

Es war der erste Prozess nach einem Ermittlungsverfahren, bei dem die Potsdamer Polizei Ende Februar dieses Jahres ein mutmaßliches Dealer-Trio bei einer Razzia verhaftet hatte – der jetzt verurteilte 22 Jahre alte Mann wurde damals mit einem Komplizen in einem BMW auf der Nuthestraße angehalten. In dem Auto, aber auch in mehreren durchsuchten Wohnungen entdeckten die Ermittler insgesamt ein Kilo Kokain, Haschisch und Amphetamine. Ebenso fanden die Fahnder Paintball-Gewehre. Bereits nach der Razzia zeigten sich die festgenommenen Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren zum Teil geständig. Nach ihrer Verhaftung nahm sich die Polizei nach eigenen Angaben auch die Kundenlisten und Handys der Potsdamer Dealer vor – mit mehreren Hundert Namen. Dies führte laut Polizei zu etlichen weiteren Strafverfahren. Die Ermittlungen hatte eine auf Drogendelikte spezialisierte Sondergruppe bei der Potsdamer Polizei geleitet. H. Kramer

H. Kramer