Sport: Vier Neunmeter-Krimis
PSU 04 gewann die Hallen-Bestenermittlung der Kreisliga
Stand:
Mehr als 200 Zuschauer bei der Hallen-Bestenermittlung der Kreisliga Havelland-Mitte am Dienstagabend in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee stellten einmal mehr unter Beweis, welchen Stellenwert solche Events zum Jahresende bei den Fußballfans haben. Der Vorsitzende des Spielausschusses des Fußballkreises, Hartmut Domagala, zollte daher nicht nur den zehn teilnehmenden Mannschaften Lob für viele spannende Spiele, sondern dankte auch den Organisatoren des Turniers für ihre Arbeit. Eingeschlossen hierin waren die drei Schiedsrichter Horst Lengyel (Potsdam), Holger Deutsch (Werder) und Gregor Friedrich (Bergholz-Rehbrücke). Das Trio trug mit souveränen Auftritt wesentlich dazu bei, dass es bei der fünfstündigen Veranstaltung überhaupt keine Misstöne gab.
Freilich waren nicht alle 23 ausgetragenen Spiele sportliche Glanzlichter. Das lag auch daran, dass mehrere Mannschaften nicht in stärkster Besetzung antreten konnten. Die Seddiner beispielsweise waren gar nur mit sechs Spielern angereist. Das machte sich dann sehr schnell bemerkbar. Nach einem 2:1-Auftaktsieg gegen den späteren Halbfinalisten Brieselang kassierte der ESV Lok nur noch Niederlagen und wurde Letzter seiner Vorrundengruppe. Es gab aber auch einige Teams, die sich leistungsmäßig deutlich von den Konkurrenten abhoben, wie die Potsdamer Sport-Union 04 und der FSV Wachow/Tremmen. Dabei überraschte der Tabellenzweite der Kreisliga im direkten Aufeinandertreffen mit einem klaren 3:0-Sieg über die Potsdamer und sicherte sich ohne Punktverlust den Gruppensieg.
Noch deutlicher dominierte in der anderen Fünfer-Staffel der Kreisliga-Herbstmeister Potsdamer Kickers 94. 14:4 Tore und 12 Punkte standen nach vier 10-Minuten-Auftritten zu Buche. Der erste Anwärter auf den Turniersieg schien damit klar gegeben. Die Schützlinge von Trainer Stephan Ranz hatten allerdings ihre Rechnung ohne die Konkurrenz, im speziellen Fall war das der Stadtrivale Potsdamer Sport-Union 04, gemacht. Im ersten Halbfinalspiel egalisierte zwar Stephan Mackus 23 Sekunden vor dem Abpfiff Sebastian Pechts 1:0 für die PSU, doch im folgenden Neunmeterschießen hatte die Mannschaft von der Templiner Straße die besseren Nerven. Lediglich Torsten Plötz scheiterte am gegnerischen Keeper, Michael Kroll und Stefan Kärgel trafen ins Schwarze. Für die Kickers dagegen war allein Janko Zieris erfolgreich.
Im anderen Halbfinaltreffen schien FSV Wachow/Tremmen schon fast aus dem Rennen, denn die Brieselanger lagen nach der Hälfte der Spielzeit durch Tore von Pit Lange und Patrick Schlüter mit 0:2 vorn. Dirk Wallochny rettete mit zwei Treffern in der 7. und 9. Minute den FSV ins Neunmeterschießen. Hier verwandelten die Grün-Weißen nur einen Strafstoß, Wachow/Tremmen dagegen alle drei. Dirk Wallochny war mit fünf Treffern (ohne die in den Neunmeterschießen erzielten Tore) neben Stephan Mackus von den Potsdamer Kickers erfolgreichster Torjäger.
Schließlich gab es vor dem Endspiel noch ein Neunmeterschießen um Platz drei. Für den Vorjahresdritten Potsdamer Kickers 94 wurde dieses zu einer herben Enttäuschung. Brieselangs Keeper Sandro Freitag hielt die Schüsse von Ronny Senger und Steffen Schotte. Zwar verfehlte nach Tino Kessels 1:0 Christopher Ide, doch dann sorgte Patrick Schlüter für doch noch das entscheidende 2:0. Ohne Strafstoßkrimi ging es auch im Endspiel nicht. Dabei hatte der Potsdamer Mike Herber wenige Sekunden vor dem Abpfiff das 1:0 auf dem Fuß. PSU-Keeper Peer Klytta parierte den ersten „Neuner“ von Olaf Niemann, die folgenden Schützen Michael Kroll, Stefan Kärgel und Torsten Plötz (Potsdam) sowie Dirk Wallochny und Sebastian Schranz trafen – Endstand damit 3:2. Hans Jirschik
Hans Jirschik
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: