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Landeshauptstadt: Viertelstundenschwatz

Warum der BMWV zum Gespräch zwischen Autos einlädt und wie Vaterschaftstests da hineinpassen

Stand:

Warum der BMWV zum Gespräch zwischen Autos einlädt und wie Vaterschaftstests da hineinpassen Thomas Krahn ist gut vorbereitet. Sein Thema, das er in einer Viertelstunde vor versammelter Unternehmermannschaft zwischen Volkswagen-Karossen abarbeiten muss, hat jedoch ganz und gar nichts mit fahrbaren Untersätzen zu tun. Mit Technik schon eher. Er spricht über den genetischen Fingerabdruck. Und über offizielle und heimliche Vaterschaftstests. Darauf hat sich seine Firma Biotix spezialisiert. Die Zwischenfragen zeigen, wie spannend auch völlig Unbeteiligte das Thema finden. Doch Rainer Raddatz, Manager des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) Region Potsdam, ist glashart mit seinen Zeitvorgaben. Zu recht, denn das Viertelstundenprinzip macht das Unternehmertreffen in der Potsdam– Lounge zu einem interessanten Meeting. Die Vortragenden wechseln sich zu jedem der monatlichen Treffen ab, der Treffpunkt bleibt vorläufig derselbe. Es ist das Autohaus Babelsberg, das Stehtische und ein kleines Imbissbüfett bereit gestellt hat. Der Umgebung angepasst greift Raddatz in einen Behälter aus Miniautoreifen und zieht Los-Paare. Wiederum eine Viertelstunde werden sich nun die jeweils Ausgelosten unterhalten, dann ein Klingelzeichen, eine Ermahnung, das Gespräch abzusprechen, neue Verlosung, neue Paare und das Ganze dann noch ein drittes Mal. Auf diese Weise hat jeder der Lounge-Teilnehmer mit mindestens drei der Anwesenden geplaudert, hat von einem Unternehmerkollegen einen Kurzvortrag gehört und kann schließlich, wenn gewünscht, den Abend noch zwanglos mit weiteren Gesprächen fortsetzen. 197 Mitglieder hat der regionale BVMW derzeit und dass sich über 30 am Dienstagabend in der Lounge einfinden, kann man nur als sehr gut besucht bezeichnen. Es gibt viel Lob für Rainer Raddatz, der seit dreieinhalb Jahren den Regionalverband managt. Höchst interessant und abwechslungsreich finden die Teilnehmer die Abende, egal ob seit kurzem oder von Anfang an dabei. „Wir haben Unternehmer aller Coleur im Verband“, erklärt Raddatz, „vom Bauunternehmer bis zum Augenarzt“. Da gibt es eine Menge an Wissen auszutauschen und so geht es denn auch am Dienstagabend quirlig zu. Da möchte die Chefin des Instituts für ganzheitliches Wohlbefinden Doris Kocso Busunternehmer Andreas Nickol auf ein Metallkonditionierungsmittel aufmerksam machen, das den Schadstoffausstoß verringert. Der Busunternehmer wiederum freut sich generell, dass er hier Leute kennen lernt, hätte aber auch nichts gegen Geschäftsanbahnungen. 12 Busse gehören zu seinem Betrieb in Satzkorn, die für den Potsdamer Verkehrsbetrieb und Havelbus als Subunternehmen fahren. Drei sind als Reisebusse eingesetzt. Seine Mannschaft hält er auch über den Winter konstant. „Wir regeln das über ein Arbeitszeitkonto.“ Klagen kann er nicht, das Geschäft läuft. Es wird überhaupt wenig in der Lounge geklagt, auch wenn Risiko-Manager Dimitri Chiger zugesteht, dass nicht jeder Unternehmer auf Rosen gebettet ist. Heutzutage müsse man knallhart kalkulieren. Da will er helfen. Das Treffen im Autohaus aber findet er „Spitze“. Sehr nette Leute, meint er, und lässt sich gerade von einem anderen Unternehmer Büroräume in Potsdams City suchen. Ob die dann eine Sicherheitsanlage von Bernd-Olaf Schulze bekommen, ist kein Thema des Abends. Aber auch Schulze mit seinem kleinen Drei-Mann-Betrieb schwört auf Mund-zu Mund-Propaganda und hat mit persönlicher Empfehlung die besten Erfahrungen gemacht. Mit seinem Lounge-Besuch übrigens auch. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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