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Landeshauptstadt: Villa Carlshagen: Baustart offen

IHK will erst Bestandsaufnahme durchführen

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Potsdam-West - Über einen Sanierungsbeginn für die marode Villa Carlshagen im Sportpark Luftschiffhafen will die Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) erst im Frühsommer entscheiden. Es müsse erst eine Bestandsaufnahme gemacht werden, bevor „seriöse“ Aussagen getroffen werden könnten, sagte Kammersprecher Detlef Gottschling auf PNN-Anfrage.

Wie berichtet hatte die IHK das Gebäude Mitte Januar von der Pro Potsdam gekauft. Über den Preis hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Kammer will die Villa zum Sitz ihrer Stiftung „Fachkräfte für Brandenburg“ machen und dort außerdem Tagungen, Schulen und Veranstaltungen durchführen. Am Konzept werde noch gearbeitet, hieß es. Gottschling verteidigte den Kauf der Villa, die in einem schlechten baulichen Zustand ist: Das Haus sei ein „stadtbildprägendes Gebäude, was auch im öffentlichen Interesse erhalten bleiben und der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Kammerbezirk dienen sollte“. Beschwerden von Mitgliedsunternehmen, aus deren Beiträgen sich der IHK-Etat größtenteils speist, habe es seines Wissens nicht gegeben, so Gottschling. Den Kauf der Villa habe die IHK-Vollversammlung „demokratisch beschlossen“.

Der jüdische Bankier Carl Hagen, zu dessen Nachfahren die Musikerin Nina Hagen und die Schauspielerin Eva-Maria Hagen zählen, ließ die Villa um 1900 als Sommeresidenz im klassizistischen Stil errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Kinderklinik für Radiologie dort untergebracht, nach deren Auszug 1990 verfiel das Gebäude. Die Kosten für eine Sanierung der Villa nebst Außenanlagen hatte die Pro Potsdam auf vier Millionen Euro geschätzt. pee

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