Landeshauptstadt: „Villa Ritz“ vor Umbau
Bereits viele Plätze vergeben / Start Ende November
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Berliner Vorstadt - Die Pläne für den Nobel-Kindergarten „Villa Ritz“ nehmen Gestalt an: Mit 16 Eltern habe man bereits konkrete Gespräche geführt. „Ende November soll der Betrieb mit 20 Kindern beginnen, später könnten bis zu 45 Kinder in gehobenem Ambiente betreut werden“, so Raimund Wagner, einer der Gesellschafter der Villa Ritz GmbH.
Seit gestern ist der Internetauftritt (www.villa-ritz.de) freigeschaltet. „Jetzt können sich interessierte Eltern ohne großen Aufwand über unser exklusives Angebot informieren“, so Stefan Knabe, ein weitere Gesellschafter.
Bis es soweit ist, muss der zweigeschossige frühklassizistische Bau in der Berliner Straße jedoch noch kindgerecht umgebaut werden. „Uns liegt jetzt endlich die Genehmigung dafür vor“, sagt Wagner. In den nächsten Tagen soll es losgehen. „Wir werden unter anderem ein zweites Treppenhaus einbauen“ – auch um die Vorschriften für Fluchtwege zu erfüllen. In den Keller kommen laut Wagner eine moderne Küche und eine Kinder-Sauna. Auf dem insgesamt 3000 Quadratmeter großen Gelände soll auch ein großzügiger Spielplatz entstehen. Bis zu einer halben Million Euro könne das alles kosten.
Mit dem Kindergarten wolle man aber auch nicht vorrangig Gewinn machen, sagt Stefan Knabe. Alle Gesellschafter seien gut situierte Unternehmer und nicht auf das Geld angewiesen. Es gehe ihnen vorrangig darum, Kinderbetreuung auf hohem Niveau in Potsdam zu etablieren. Umsonst ist die luxuriöse Betreuung natürlich trotzdem nicht. Zwischen 500 und 1500 Euro werden Eltern pro Kind monatlich bezahlen müssen, je nachdem welche Komponenten sie aus dem Ganztagsangebot für ihr Kind auswählen. Für das Geld werde aber auch allerhand geboten, so die zukünftige Kita-Leiterin Jessica Noi. So stehe den Kindern unter anderem ein Atelier zur Verfügung, in dem sie Mal- und Zeichenunterricht von einem professionellen Künstler erhalten. Des weiteren gebe es eine Orff-Instrumentalgruppe, Sprachkurse in Englisch, Spanisch und Chinesisch und Benimm-Training nach Knigge. All dies sei Teil einer klassisch-humanistischen Frühförderung.
Ob die Eltern aktiv in die Pädagogik einbezogen werden? „Eigentlich geht es mehr darum, die gestressten Eltern zu entlasten“, sagt Pädagogin Noi. Besonders die Mütter seien oft nur ein besserer Chauffeur für die Kleinen. Darum wolle man einen hauseigenen Fahrservice anbieten und auch versuchen, so viele Angebote wie möglich im eigenen Haus stattfinden zu lassen.
Trotz all der Annehmlichkeiten wolle man den Kindern frühzeitig vermitteln, dass nicht alle ihrer Altersgenossen so privilegiert leben. Die Erziehung zu Mitgefühl und sozialer Kompetenz sei ein wichtiges Anliegen in der Kita und werde auch von den Eltern sehr begrüßt, so Noi. So wolle die Kita eng mit dem Potsdamer „Lighthouse e.V.“ kooperieren, der sich um ukrainische Straßenkinder kümmert. Die Gesellschafter der „Villa Ritz GmbH“, Wagner und Knabe, haben den Verein im vergangenen Jahr mitgegründet. Juliane Schoenherr
Juliane Schoenherr
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