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Landeshauptstadt: Villa Schöningen: Ausschuss will Vertrag sehen

Bebauungsplan vertagt / Daniel: Prof. Seiler wendet sich an Unesco / Kuick-Frenz: Kein Verkauf an weiteren Interessenten

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Bebauungsplan vertagt / Daniel: Prof. Seiler wendet sich an Unesco / Kuick-Frenz: Kein Verkauf an weiteren Interessenten Berliner Vorstadt - Der Bauausschuss hat den Beschluss zur erneuten öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanes Nr. 35-1 „Nördliche Berliner Vorstadt“ am Dienstagabend vertagt. Grund hierfür sind die Pläne für eine Bebauung im Gartenumfeld der Villa Schöningen, wofür der Bebauungsplan die baurechtlichen Grundlagen schaffen soll. Bevor die Ausschussmitglieder über den Bebauungsplan entscheiden, wollen sie die schriftlichen Stellungnahmen der Stiftung Preußische Schlösser- und Gärten und der Unesco zu dem Projekt vorliegen haben. Zudem wollen sie Einsicht nehmen in den Vertragstext, der das Recht einer Bebauung des Villenareals mit der Pflicht zur Sanierung der Villa Schöningen koppeln soll. Er wird abgeschlossen zwischen der Stadtverwaltung Potsdam und der Akanthus Grundstücksgesellschaft als Eigentümer des zu bebauenden Gartengrundstückes sowie dem Eigentümer der Villa direkt an der Glienicker Brücke, Dieter Graalfs. Dem Beschluss ging eine angeregte Debatte voran. In seiner Gastrede kündigte Peter Daniel vom Verein „Berliner Vorstadt“ an, dass sich der ehemalige Gartenbaudirektor der Schlösserstiftung, Michael Seiler, an die Unesco wenden werde, um seine Bedenken gegen das Vorhaben vorzubringen. Geplant ist die Errichtung von fünf vom Architekten Bernd Faskel entworfene „Kavaliershäusern“. Der Erlös dieser zweigeschossigen Wohnhäuser im Schinkel-Stil soll zur Sanierung der Villa Schöningen verwendet werden. Ein städtebaulicher Vertrag soll dies absichern. Daniel sprach sich vehement gegen diese Pläne aus, lediglich eine Bebauung direkt an der Berliner Straße beziehungsweise die Wiedererrichtung einer Remise an der Schwanenallee seien denkbar. Wie Stadtplanungsamtschef Andreas Goetzmann auf Frage von Wolfgang Cornelius (CDU) erklärte, sei sowohl die 1844/45 nach den Plänen von Ludwig Persius erbaute Villa mit ihrem Garten als auch das anschließende Gartenland, das bebaut werden soll, in die Unesco-Erbeliste eingetragen. Mit der Schlösserstiftung, so Goetzmann, sei das Projekt im Detail abgestimmt. Die Stiftung habe sich nur gegen eine Bebauung direkt an der Schwanenallee ausgesprochen. Daraufhin hatte Architekt Faskel die Zahl seiner Häuser von sechs auf fünf reduziert. Der mit den Eigentümern bereits abgestimmte städtebauliche Vertrag verpflichte sie zu detailliert aufgelisteten Sanierungsschritten, so Goetzmann weiter. Nach vier Jahren müsse die Außenhülle der Villa Schöningen komplett saniert sein. Ausflüchte, wonach dem Eigentümer die Sanierung wirtschaftlich nicht zugemutet werden könne, seien mit dem Vertrag unmöglich gemacht. Versäume er die Sanierung, erfolge sie im Zuge der Ersatzvornahme durch die Stadtverwaltung auf Kosten des Eigentümers. Dieser habe sich bereit erklärt, den Vertrag noch vor der Auslegung des Bebauungsplanes „Nördliche Berliner Vorstadt“ zu unterschreiben. Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) erklärte auf eine entsprechende Anfrage, es gebe einen Interessenten, der die Villa Schöningen kaufen und sanieren möchte. Das habe es aber immer mal gegeben. Von Kuick- Frenz: „Es gibt wieder jemanden, aber seine Preisvorstellungen sind nicht so, dass ein Verkauf in Betracht kommt.“ gb

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