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Landeshauptstadt: Villen-Bauland wird verkauft

Pro Potsdam will sechs Millionen für Ex-Campingplatz

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Babelsberg – Die Pro Potsdam GmbH verkauft die Potsdam-Exklave auf Berliner Territorium: Mindestens sechs Millionen Euro soll das ehemalige Campingplatz-Areal in Kohlhasenbrück der städtischen Bauholding einbringen. Verkauft werden 86 000 Quadratmeter Fläche, davon 33 500 Quadratmeter Bauland. Angeboten wird das „Baugrundstück für Investoren“ derzeit im Internet, Verkäufer ist offiziell die Pro Potsdam-Tochter Polo Beteiligungsgesellschaft mbH.

Brisant ist der Verkauf aus zwei Gründen: Jüngst gelangte das Areal, das an das Naturschutzgebiet Bäkewiese grenzt, im Zusammenhang mit dem Streit um den Uferweg am Griebnitzsee ins Gespräch. Auch die Exklave liegt an dem See, und die SPD-Fraktion fordert die Stadt nun per Antrag in der Stadtverordnetenversammlung auf, den Uferweg auf dem städtischen Grundstück weiterzuführen. Potsdams Bürgermeister und Finanzbeigeordneter Burkhard Exner (SPD) hatte das jedoch sofort abgelehnt: Die Stadt müsse in diesem Fall eine „bis zu siebenstellige Summe“ an die Pro Potsdam zurückzahlen, denn die Ertragschancen auf dem Areal, auf dem etwa 30 Stadtvillen gebaut werden sollen, würden durch einen Uferweg gemindert. Erst Ende 2005 hatte die Stadt die Terraingesellschaft Neu-Babelsberg AG i.L., welcher das Campingplatz-Gelände gehört, an die stadteigene Pro Potsdam GmbH verkauft. In Vorbereitung des Transfers, der Einnahmen für den klammen Potsdamer Haushalt brachte, hatte sich Bürgermeister Exner allerdings gegen einen Verkauf ausgesprochen. Es sei günstiger, wenn die Stadt das Areal selbst entwickle, denn ein Investor wolle meist auch eine Rendite erwirtschaften. Zu diesem Zeitpunkt hatte Projektentwickler Alexander Wiedemann nach eigenen Aussagen gemeinsam mit einem Investor der Stadt fünf Millionen Euro für das Areal geboten. Die Stadt hatte die Offerte abgelehnt. SCH

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