Landeshauptstadt: ViP prüft neue Ideen für billigere Schülertickets

Dürfen Potsdamer Schüler jetzt für die Hälfte Tram und Bus fahren? Der Potsdamer Verkehrsbetrieb soll ausrechnen, wie viel es die Stadt kosten würde, ein 50 Prozent billigeres Schülerticket einzuführen. Darauf haben sich die rund 40 Teilnehmer des Workshops zum Thema „kostenloses Schülerticket“ gestern Abend geeinigt. Die Stadt hatte Stadtverordnete, Eltern- und Schülervertreter auf Wunsch der Stadtverordnetenversammlung ins Rathaus eingeladen. Denn ein kostenloses Schülerticket ist Bürgerwille. Das zumindest geht aus den Abstimmungen zum Bürgerhaushalt 2009 hervor. Das kostenlose Schülerticket habe mit Abstand die meisten Fürstimmen erhalten, erklärte Sibylle Strotzer, die das Projekt „Bürgerhaushalt“ leitet.

Ein kostenloses Schülerticket würde für den Verkehrsbetrieb ViP allerdings einen Einnahmeverlust von rund 1,7 Millionen Euro bedeuten, hatte der ViP bereits im Vorfeld ausgerechnet. Laut Kämmerer Burkhard Exner zu viel für den Stadthaushalt. Wie diese Summe ausgeglichen werden kann – etwa durch mehr Fahrgäste oder höhere Parkgebühren für Autofahrer – soll die Stadt nun bis zum nächsten Workshop zum Thema prüfen. Dieser soll noch vor der Sommerpause stattfinden, entschieden die Workshopteilnehmer.

Der ViP werde bis dahin zwei Szenarien für ein neues Schülerticket prüfen: die 50 Prozent-Variante und ein kostenloses Schülerticket, das nur für den Schulweg gilt und nicht in den Ferien genutzt werden kann. ViP-Chef Martin Weis ist gegen das zweite Szenario, das Markus Kobler vom Kreiselternrat vorgeschlagen hatte: „Die jungen Menschen werden unnötig einschränkt, wir haben keinen Mehrnutzen, aber mehr Verwaltungsaufwand“, sagte er. Ein Jahresticket für Schüler kostet 263 Euro, damit sei der ViP nach eigenen Angaben einer der fünf preiswertesten Anbieter deutschlandweit. just