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Sport: Virtuose Reiterei

In Phöben wird die Endrunde der Deutschen Polo-Meisterschaft ausgetragen

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In Phöben wird die Endrunde der Deutschen Polo-Meisterschaft ausgetragen Von Henner Mallwitz Wenn Dirk Gädeke über seinen Sport erzählt, gerät der Unternehmer unweigerlich ins Schwärmen. Polo sei eine „virtuose Reiterei“ sagt er, ein Mannschaftssport, bei dem Einzelkämpfer keine Chance hätten, ein Sport, der höchsten körperlichen Einsatz verlange und der vor allem auf das Wohl des Pferdes zugeschnitten sei. „Wenn dem etwas passiert, wird das Spiel sofort unterbrochen“, so der Fachmann, der aber auch um das Image des Polo als „Sport der Schönen und Reichen“ weiß. Wie dem auch sei: In jedem Fall sei das Zuschauen besonders interessant, und so kann sich von Freitag bis Sonntag auf der neuen Polo- und Reitanlage in Phöben jeder selbst ein Bild von diesem anspruchsvollen Sport machen. Zehn Teams aus ganz Deutschland kämpfen einerseits um die Endrunde der Deutschen Meisterschaft, andererseits um den art“otel-Pokal. Mit dem Turnier wird gleichzeitig die laut Gädeke „schönste Polo-Anlage Deutschlands“ eingeweiht, die auf 100 Hektar mit einer Investitionssumme von mehr als sechs Millionen Euro entstand und unter anderem über 140 Boxen, eine Pferde-Wellnessanlage und eine Reitschule verfügt. Das Turnier wird im so genannten Low Goal, der ersten Wettkampfform, die durch Medium und High Goal gesteigert wird, durchgeführt. Dabei treten Spieler mit Handicaps zwischen -2 und +2 an. Das höchste Handicap im Polo liegt bei 10; in Deutschland steht der Hamburger Thomas Winter mit Handicap 5 an der Spitze. Fast 90 Prozent aller Spieler bewegen sich im Handicapbereich von 0 bis +2. Besonderes Augenmerk liegt auf den Pferden – einer besonderen Züchtung, die aus Argentinien kommt. „Sie sind das Ergebnis einer Kreuzung aus der argentinischen Landesrasse mit Vollblut-Deckhengsten“, sagt Dirk Gädeke. „Sie sind klein, haben einen kurzen kräftigen Hals, sind ausdauernd und genügsam. Im Sprint erreichen sie oftmals bis zu 70 km/h.“ Die Ponys werden in Argentinien trainiert und lernen schon als Fohlen, jeden Sprung zu kalkulieren. Die Schirmherrschaft über die Meisterschaft wird dann auch von einem Argentinier übernommen: Botschafter Enrique J. A. Candioti wird ebenso vor Ort sein wie Wilhelm-Karl Prinz von Preußen und Jörg Sommerlath, der Bruder der schwedischen Königin Silvia. Die Spiele beginnen Freitag und Sonnabend (Halbfinale) um 12, am Sonntag, wenn das Finale ausgetragen wird, bereits um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, für Verpflegung ist ebenso gesorgt wie für Kinderbeschäftigung. Von den Angeboten drumherum sollten sich die Zuschauer jedoch nicht zu sehr ablenken lassen. Denn: Wer das Spiel nicht aufmerksam verfolgt, läuft leicht Gefahr, selbst vom Ball getroffen zu werden.

Henner Mallwitz

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