
© Manfred Thomas
Sport: Vision: Zweitliga-Aufstieg 2016
Der neue Vorstand des Drittligisten SV Babelsberg 03 stellte sein Konzept vor
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Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 benötigt am heutigen Samstag ab 14 Uhr einen Heimsieg gegen den Tabellendritten Arminia Bielefeld, um aus dem Abstiegskeller zu klettern – und verkündet als nächste Ziele zwei Jahre der Etablierung in der 3. Liga sowie für 2016 die Rückkehr in die 2. Liga. „Man muss mit Visionen beginnen, sonst hat man keine Ziele vor Augen“, sagte dazu am Freitagnachmittag der neue SVB-Vorstandsvorsitzende Dieter Wiedemann, als er vor der ersten Sitzung seines Gremiums im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion der Presse die neue SVB-Führung vorstellte. Zugleich erklärte Wiedemann: „Wir sind in einer sportlich schwierigen Situation und müssen am Samstag gewinnen, was der Vorstand nicht kann. Außerdem befinden wir uns in einer schwierigen finanziellen Situation, und um diese zu lösen, sind wir angetreten. Da gibt es viele Ideen.“ Es habe eine Fehleranalyse des alten Vorstandes gegeben, „die wir aber nicht der Presse mitteilen“, so Wiedemann.
Der neue Verein habe ein Konzept entwickelt, „damit Profi- und Bundesliga- Fußball weiter erfolgreich in Babelsberg gespielt wird“, so Wiedemann. „Wir werden die 110-jährige Tradition des Vereins sicher im Gedächtnis haben, aber wir werden nicht immer zurückgucken, sondern wir wollen nach vorn schauen.“ Der Verein habe drei große Ziele, erläuterte Immo von Fallois, der neue stellvertretende Vorstandschef. „Wir wollen erstens die Wirtschaftlichkeit des Vereins vermehren. Wir hatten ein sehr erfolgreiches Gespräch mit der Deutschen Kreditbank, wollen aber unbedingt weitere Geldgeber in und über Potsdam hinaus gewinnen und müssen dazu die kommunale Politik ins Boot holen. Trainer und Mannschaft müssen zweitens alles für den Klassenerhalt tun, damit der Profifußball in Babelsberg erhalten bleibt. Wenn man erst einmal in der Regionalliga ist, wird es sehr schwer, wieder aufzusteigen. Und wir müssen drittens für das Image des Vereins die Marke Babelsberg noch deutlicher herausarbeiten.“ Die Mitgliederzahl soll in der kommenden Saison auf 2000 verdoppelt werden, die Besucherzahl auf 3500 Zuschauer pro Spiel steigen. Großes Potenzial sieht Wiedemann hier bei den über 20 000 Studenten in Potsdam
Das neue „Restrukturierungskonzept des SV Babelsberg 03“ sieht für die kommende Saison die Gewinnung eines Trikotsponsors und mindestens eines Großsponsors vor. „Wenn uns das nicht gelingt, wird es ganz finster und bitter für uns“, räumte Dieter Wiedemann ein. „Wir sind aber Optimisten und müssen vermitteln, dass es sich lohnt, richtig Geld für diesen Verein auszugeben.“ Die DKB stehe dem Verein in der kommenden Saison weiterhin als Finanzier zur Seite, „wird aber nicht die gesamte Deckungslücke übernehmen“, informierte der Vereinschef. Die Frage nach einem Plan B für den Fall des Abstiegs in die Regionalliga konnte nicht wirklich beantwortet werden. „Wir denken alle positiv und gehen davon aus, dass wir die Klasse halten“, meinte von Fallois, und auch Klaus Brüggemann wurde nicht konkret. „Der B-Plan ist, dass wir die Stadien und das Budget für die dann notwendige Mannschaft kennen“, erklärte der Geschäftsführer.
Dass Brüggemann als Angestellter nun auch Vorstandsmitglied des Vereins ist, sei rechtlich möglich, erklärte Dieter Wiedemann. „Er muss ja die Geschäfte im Auftrag des Vorstandes führen.“ Götz Schulze, im Sportrecht bewanderter Rechtsprofessor der Potsdamer Uni und SVB-Vorstandsmitglied, sagt dazu: „Dies ist durchaus möglich, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Herr Brüggemann hat dadurch eine Aufwertung erfahren, aber auch eine Mitverantwortung im Vorstand.“
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