Landeshauptstadt: Visionen für Golm
Arbeitskreis übergab Konzept an Oberbürgermeister
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Golm - Für die Infrastruktur des alten Ortskerns von Golm besteht ein enormer Handlungsbedarf. „Das Dilemma ist, dass der Wissenschaftspark in den letzten Jahren im Mittelpunkt stand, dabei ist der Ort selbst aus dem Fokus geraten“, räumte Oberbürgermeister Jann Jakobs ein. Mit Dank nahm er daher gestern aus der Hand des Stadtverordneten Horst Heinzel (CDU) das „Konzept für Golm“, das ein elfköpfiger Arbeitskreis erarbeitet hat, entgegen.
„Vor drei Jahren haben Sie Golm noch in den schwärzesten Farben gemalt“, erinnerte Jakobs Heinzel an seinen damaligen Antrag für das Konzept. Inzwischen habe sich einiges getan, räumte dieser ein und nannte die Instandsetzung der Karl-Liebknecht-Straße und den Bahnhof. Trotzdem: Vieles liege noch im Argen. So heißt es über den Zustand des alten Ortskerns: „Der Zustand der Straßen, Radwege und Gehsteige in diesem Bereich ist teilweise katastrophal, schadhaft, unvollständig, unzusammenhängend, gefährlich und wenig gepflegt.“ Die gesamte Ortsmitte überspanne zudem eine Stromtrasse mit einer Schneise auf dem Reiherberg.
Neben dem Straßenneubau gibt es laut Konzept für den Ortskern die Vision, ein Gemeindezentrum mit Bürger- und Künstlertreff sowie Gesundheitseinrichtungen zu schaffen, gegenüber dem Landhotel Floh-, Wochen- und Weihnachtsmärkte abzuhalten sowie kurze Wege zum Wissenschaftspark anzulegen.
Jakobs lobte die Systematik des Konzeptes, welches für sechs Bereiche den jeweiligen Ist-Zustand, den Handlungsbedarf und die Zukunftsaussichten auflistet. Das Golmer Luch als „überregionales Wander- und Erlebnisgebiet“ gehört ebenso zu den Visionen wie der Zugang und die Erlebbarkeit von Wublitz und Zernsee. Eine „Wissenschafts- und Medienbahn“ zwischen Griebnitzsee und Golm solle es geben und eine sanierte Mülldeponie. Lärmschutz für die Thomas-Müntzer-Straße und den Kossätenweg und eine „Wohnlandschaft mit Wohngemeinschaftscharakter“ im Nordosten sind weitere visionäre Projekte.
Ortsvorsteher Ulf Mohr äußerte sich überzeugt, dass die Bewohner Golms ihren Beitrag für die Umsetzung des Konzepts leisten werden. Er sieht kaum Probleme, wenn im Zusammenhang mit dem Straßenneubau Anwohnerbeiträge fällig werden. In den nächsten Tagen erhalten alle Golmer das 38-seitige Werk. „Nicht mit allem werden die Bürgerinnen und Bürger einverstanden sein“, prophezeite Arbeitskreis-Mitglied Hans-Gerd Löhmannsröben. Die Mitarbeit möglichst vieler sei gefragt. Günter Schenke
Günter Schenke
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