Landeshauptstadt: „Volksfest für jedermann“
Potsdamer Frühlingsfest im Neuen Lustgarten trotz ungünstiger Bedingungen
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Potsdamer Frühlingsfest im Neuen Lustgarten trotz ungünstiger Bedingungen Innenstadt. Noch fehlen den Plastikelefanten der Kopf. Die Drachen suchen ihren Platz auf den Karussels. Rote Stoffteufel werden in die Losbuden einsortiert. – Die Vorbereitungen für das diesjährige Frühlingsfest im Neuen Lustgarten sind in vollem Gang. Ab kommenden Sonnabend, 10. April, wollen 40 Schausteller-, Belustigungs- und Gaststättenbetriebe Jung und Alt mit Karussells, Autoscooter, Flugsimulatoren oder auch einer Trampolinanlage anlocken. Begleitet wird die Eröffnung des achttägigen Volksfestes vom Potsdamer Fanfarenzug sowie Kommunalpolitikern. Als weiteres Highlight ist ein Feuerwerk am kommenden Freitag, 19. April, nach Einbruch der Dunkelheit geplant. Doch die Vorfreude auf das bunte Treiben der kommenden acht Tagen ist gedämpft. Die ungünstigen Öffnungszeiten hätten Schausteller abgeschreckt und entsprächen zudem nicht dem Freizeitverhalten der Menschen. „Seit Jahren bemühen wir uns, das Volksfest bis 23 Uhr zu öffnen“, erläutert Wolfgang Sendler, Vorsitzender des Brandenburgischen Schaustellerverband e. V. Von kommunaler Seite sei das Landesgesetz zur Sperrzeitenverordnung dahin gehend nicht ausgeschöpft worden. Das sei Sendler unverständlich, da außer dem an den Platz angrenzenden Hotel keine Wohnbebauung vorhanden ist. „Schwierigkeiten wegen Lärmbelästigung gab es im vergangenen Jahr keine.“ Außerdem bereite ihm die eingeschränkte Werbemöglichkeit Kopfzerbrechen. „In anderen Städten ist das kein Problem.“ Die Landeshauptstadt zeige sich verhalten. Nicht zuletzt schrecke die im Bundesvergleich hohe Platzgebühr so manchen Interessenten ab. Für die kommenden zwei Jahre wurde den Schaustellern zugesagt, dass sie nur für ihre jeweiligen Stellfläche zu zahlen hätten. Nach dem Herbstfest im vergangenen Jahr seien die Schausteller „mit so gut wie keinem Gewinn“ von dannen gefahren. „Grund hierfür war die mangelnde Beteiligung.“ Dennoch verzage man nicht. Trotz allgemein erhöhten Preisen, „halten wir an alten fest“. So koste eine Bratwurst immer noch 1,50 Euro was dem früheren D-Mark-Preis von drei Mark entspräche. Auch auf Eintrittsgelder werde verzichtet, um ein „Volksfest für jedermann“ zu bieten. Zwischen 15 000 bis 30 000 Menschen haben die beiden vergangenen Feste besucht“, so Wolfgang Sendler, „bundesweit waren es gar 187 Millionen.“ Noch schrauben, hämmern und putzen die knapp 250 Mitarbeiter, damit sich ab Sonnabendmittag alles dreht und leuchtet. Das Frühlingsfest im Neuen Lustgarten ist wochentags jeweils zwischen 14 und 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 13 und 22 Uhr geöffnet. Ulrike Strube
Ulrike Strube
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