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Landeshauptstadt: Voltaikanlagen decken 0,1 Prozent des Bedarfs

Neuer Öko-Strom der EWP teilweise preiswerter als Erdgas-Hausstrom / Demo gegen Atomkraft

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Öko-Strom ist in Potsdam teilweise preiswerter als der Hausstrom der Stadtwerke Potsdam. Vor allem für Haushalte mit einem Verbrauch von über 3000 Kilowattstunden pro Jahr rechnet sich der Umstieg vom normalen Tarif der Energie und Wasser Potsdam GmbH auf den neuen Ökostrom local natur. Das geht aus dem Preisvergleichsrechner des städtischen Unternehmens hervor. Seit Mitte Juli bietet das Unternehmen den Strom aus Wasserkraft an, laut Stadtwerkesprecher Stefan Klotz mit Erfolg. Mehrere Kunden hätten sich inzwischen für das neue Angebot entschieden, darunter das städtische Wohnungsunternehmen Pro Potsdam.

Das neue Angebot des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt laut Klotz aus Wasserkraft der Eon Edis AG. Dabei ist der Preis pro Kilowattstunde geringer als der aus Erdgas produzierte Hausstrom – jedoch sind die jährlichen Grundgebühren für den Öko-Tarif beinahe doppelt so hoch wie für den normalen Strom.

Klotz bezeichnet das Potsdamer Heizkraftwerk, das laut Unternehmensangaben 90 Prozent des Potsdamer Strombedarfs und 95 Prozent des Fernwärmebedarfs abdeckt, als emissionsärmer als die Produktion einer Solarzelle. Die CO2-Emission liege bei der EWP deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Selbst Anbieter wie Greenpeace Energy beziehen einen Teil ihres angebotenen Stroms aus solchen Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung.

Elektrizität aus Photovoltaikanlagen auf Potsdamer Dächern speisen laut Klotz derzeit 30 Haushalte in das Netz ein. Sie würden jedoch nur 0,1 Prozent des gesamten Bedarfs abdecken. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der EWP liegt insgesamt bei knapp neun Prozent – das sind zwei Prozentpunkte weniger als der Bundesdurchschnitt. Ein Grund dafür sieht der Stadtwerkesprecher in dem bisherigen Öko-Tarif, der kaum genutzt worden sei. Laut Tarifrechner lag der Preis für einen Haushaltsverbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr bislang um 100 Euro höher als bei dem neuen Öko-Tarif.

Als billig werden die Stadtwerke mit der EWP in deutschlandweiten Rankings dennoch nicht eingestuft: Bei einem Preisvergleich auf der Onlineseite www.verivox.de wird deutlich, dass ein Potsdamer Haushalt mit einem Stromverbrauch von jährlich 4000 Kilowattstunden beinahe 200 Euro sparen könnte. Während die EWP im Normaltarif 880,64 Euro verlangt und beim EWP-Öko-Tarif 850 Euro, bieten zwei Unternehmen die gleiche Leistung für weniger als 660 Euro an. Die CO2-Emission pro erzeugter Kilowattstunde des billigsten Anbieters Flex Strom aus Berlin ist – laut Vergleich der jeweiligen Unternehmensangaben – jedoch doppelt so hoch wie die der EWP.

Bei Greenpeace Potsdam ist man dennoch der Meinung, Verbraucher sollten den Anbieter komplett wechseln und sich einem Ökostromanbieter zuwenden. Bei einer Aktion gegen Atomstrom gestern auf der Brandenburger Straße erklärten sie, dass die Konzerne nur so von ihrer Atom- und Kohlepolitik abkommen und sich dem Neubau von Anlagen für erneuerbare Energien zuwenden würden. Sie werten die Atomkraft nicht, wie von den Konzernen offeriert, als Heilsbringer gegen den Klimawandel. Zudem sei die CO2-Bilanz der Atomkraft schlechter als die der Windkraft, erklärte Felix May. Grund sei die Förderung und Aufarbeitung des Urans sowie der Bau der Kraftwerke, wobei Treibhausgase entstehen. jab

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