Sport: Vom Ballett zum Olympiasieg
„Ringen und Raufen“: Yvonne Bönisch kämpft zwischendurch auch im Hort
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„Was ist deine Lieblingsfarbe“, „Wie viele Medaillen hast du“, Hast du einen Mann und Kinder“, und „Was ist dein Lieblingstier“ – das waren mal ganz andere Fragen, als Yvonne Bönisch sonst zu beantworten hat. Die Judo-Olympiasiegerin von 2004 fand dennoch mit gelassener Freundlichkeit auf jede Frage eine Antwort – außer auf jene nach der Anzahl der Medaillen. „Es sind zu viele“, befand die 27-Jährige, die auch von den Anfängen ihrer sportlichen Laufbahn berichtete. Von ganz früher, als es ihr noch das Ballett angetan hatte.
Bevor Claudia Horn-Husche, die Leiterin des Horts am Schulplatz 1, gestern die Hort-Kinder der Karl-Foerster-Grundschule durch das Interview mit Deutschlands erfolgreichster Mattenkämpferin führte, hatte diese selbst mit den jungen Judofreunden ein wenig trainiert. „Ringen und Raufen“ heißt das Projekt, das der von der Sport-Service gGmbH des Landessportbundes getragene Hort ins Leben gerufen hat. Yvonne Bönisch konnte gleich dafür begeistert werden und war gestern bereits zum dritten Mal in Sachen „Nachwuchsbegeisterung“ unterwegs.
„Das Ganze soll jedoch keine Sichtung für den UJKC Potsdam werden“, versichert sie. „Ich will hier Spaß am Judo vermitteln und die Kinder zu Bewegung und Sport animieren.“ In unregelmäßigen Abständen kommt die Potsdamerin, die bei der Brandenburgischen Sportjugend angestellt ist, nun nach Bornstedt, um sich den schwarzen Gürtel umzubinden. Einfache Techniken werden dann vermittelt, Würfe geübt – und natürlich hat dabei auch der ein oder andere die Chance, die Olympiasiegerin auf die Matte zu werfen.
„Das ist etwas ganz anderes als mein sonstiger Sport, aber es macht riesigen Spaß“, sagt Yvonne Bönisch, die sich inzwischen auch im Verein um den sportlichen Nachwuchs kümmert. Im Dojo in der Pirschheide lassen sich die U 20-Judo des UJKC Potsdam gern von dem Aushängeschild des Vereins anleiten. H. M.
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